Altersvorsorge Weniger Rente bei den SBB

SDA

22.5.2018 - 11:31

Muss mit deutlich tieferer Rente rechnen: Zugbegleiterin der SBB bei der Billettkontrolle. (Symbolbild)
Muss mit deutlich tieferer Rente rechnen: Zugbegleiterin der SBB bei der Billettkontrolle. (Symbolbild)
Source: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Die sanierungsbedürftige Pensionskasse SBB (PK SBB) senkt den Umwandlungssatz. Für Versicherte, die im März 2019 das Pensionsalter 65 erreichen, sinkt der Satz von 5,18 auf 5,08 Prozent. Anschliessend geht die Rentenkürzung weiter.

Die Zinssenkung gilt ab dem 1. März 2019, wie die PK SBB am Dienstag mitteilte. Das heisst für die ab dann Pensionierten, dass sie pro 100'000 Franken angespartem Altersguthaben noch 5080 Franken Rente erhalten.

Anschliessend senkt die Pensionskasse ihre Renten weiter, und zwar in drei jährlichen Schritten. Ab 1. Januar 2020 gibt es für 100'000 Franken noch rund 4960 Franken Rente, ab 1. Januar 2021 noch 4850 und ab 2022 noch 4730. Sie erhalten dann also weniger als die Hälfte des zuletzt versicherten Lohns. Auch alle übrigen Umwandlungssätze passt die Kasse an.

Von den Kürzungen sind nicht alle Angestellten der Bahn gleichermassen betroffen. Für Versicherte mit Geburtsdatum vor dem 31. Januar 1961 gilt eine Besitzstandsgarantie. Wer ab dem 1. März 2019 in Pension geht, erhält mindestens die gleiche Rente, die ihm bei einer Pensionierung per 1. Februar 2019 zugestanden hätte.

Wegen tiefer Zinsen

Zudem hebt die Pensionskasse die Beiträge um 1,5 Prozent an. Die Finanzierung geschieht paritätisch zwischen den SBB und den Angestellten. Bei jüngeren Versicherten bis zum Alter 39 übernimmt die Bahn den gesamten Zusatzbeitrag. Ältere Versicherte zahlen 1 Prozent selbst, den Rest übernehmen die SBB.

Die Rentenkürzungen begründet die PK SBB mit den anhaltend tiefen Zinsen und der ungünstigen Versichertenstruktur. Wegen der tiefen Zinsen geht ihr Stiftungsrat für die kommenden Jahre von sehr tiefen Renditen aus, wie sie mitteilte. Wegen des "überaus hohen Rentneranteils" von 46 Prozent kann die PK zudem nur geringe Risiken eingehen.

Mit der Senkung des Umwandlungssatzes reduziert die PK ihren Angaben gemäss "die seit Jahren stattfindende unerwünschte Umverteilung zu Lasten der aktiven Versicherten". Der Stiftungsrat werde die Entwicklung weiterhin kritisch beobachten und behalte sich spätere Massnahmen vor.

Der Umwandlungssatz für den obligatorischen Teil der Pensionskasse ist gesetzlich festgeschrieben. Er liegt derzeit bei 6,8 Prozent. Bei der laufenden Reform der Altersvorsorge wird im Parlament eine Senkung auf 6,0 Prozent diskutiert.

Bei der PK SBB sind rund 56'000 Personen versichert. Mit ihrem Kapital von rund 18 Milliarden Franken zählt sie zu den grössten Pensionskassen der Schweiz.

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