Coronavirus Zurich-Versicherung kündigt Zahlungen aus Kulanz an

SDA/dor

18.5.2020 - 04:51

Der Konzernchef der Zurich-Gruppe, Mario Greco, hat für die Schweizer Kundschaft und die Mieter bei der Versicherungsgruppe gute Nachrichten zu verkünden. (Archivbild)
Der Konzernchef der Zurich-Gruppe, Mario Greco, hat für die Schweizer Kundschaft und die Mieter bei der Versicherungsgruppe gute Nachrichten zu verkünden. (Archivbild)
Source: Keystone/Walter Bieri

Bei Zurich versicherte Schweizer Gastrobetriebe mit einer Epidemie-Versicherung erhalten die volle Pandemie-Deckung. Die anderen Betriebe erhalten laut Zurich-Chef Mario Greco Kulanzzahlungen aus dem Solidaritätsfonds des grössten Schweizer Versicherers.

Die Zurich Insurance Group hat Schadenszahlungen aus Kulanz wegen der Coronavirus-Krise angekündigt. Konzernchef Mario Greco sagte gegenüber dem «Blick» vom Montag, das Thema betreffe ohnehin nur die Schweiz. «Insbesondere in den USA seien Risiken im Zusammenhang mit Viren nicht versichert. In der Schweiz erhalten über 90 Prozent der bei Zurich versicherten Gastrobetriebe mit einer Epidemie-Versicherung die volle Pandemie-Deckung», erklärte Greco. Die anderen Betriebe erhielten Kulanz-Zahlungen aus dem Zurich-Solidaritätsfonds, sagte der Versicherungsmanager weiter.

Auch bei Prämienzahlungen, die nicht rechtzeitig eingingen, wolle sich der Konzern von seiner Sonnenseite zeigen. «Falls nötig, geben wir unseren Kunden mehr Zeit», kündigte Greco zudem an. «Es gibt Rabatte und andere Vergünstigungen. In der Schweiz gewähren wir meist einen Zahlungsaufschub, auch für Mieter von Immobilien, die der Zurich gehören. Zudem versenden wir keine Mahnungen und verzichten auf Betreibungen», hiess es weiter.

Ob die Prämien aufgrund der Corona-Krise-Kosten steigen werden, könne die Zurich noch nicht kalkulieren, sagte der Konzernchef, aber er stellte eine Prämiensenkung in Aussicht. «Zum Beispiel in der Autoversicherung», sagte Greco. Die Menschen blieben zu Hause und würden weniger Auto fahren. «Es gibt also weniger Unfälle – und damit auch weniger Schäden», betonte Greco.

Es gebe überdies weniger Verkehrstote, aber auch weniger Alkohol- und Drogenexzesse. «Auch das Klima profitiert davon, dass im Moment die Umweltverschmutzung zurückgeht. Es verkehren weniger Autos und weniger Flugzeuge, viele Fabriken sind geschlossen. Zudem leben die Leute in der Regel gesünder, was langfristig positive Folgen haben wird», sagte Greco gegenüber dem «Blick».




Trotz Corona-Krise: Zurich schüttet Dividende aus

Insgesamt rechnet der Zurich-Konzernchef mit Schadenforderungen wegen der Coronavirus-Krise bis Ende Jahr von rund 750 Millionen Dollar. Dieser vergleichsweise geringe Betrag zeige vor allem, wie sorgfältig seine Versicherungsgruppe ihre Risiken manage, frohlockte der Konzernchef. «Wir würden beispielsweise Grossevents wie die Olympischen Spiele nie versichern, weil dies zu riskant wäre», hob er hervor.

Die grössten Forderungen würden Betriebsunterbrechungen bei Firmen betreffen, da dort der Einnahmeausfall gedeckt sei. Dies koste den Konzern vor allem in Europa viel Geld, sagte der Manager diesbezüglich. Eine Pandemie habe aber immer zuoberst auf der Liste der grössten jährlich zu erwartenden Risiken des Konzerns gestanden, sagte Greco.




Auf die Frage, warum die Zurich trotz der Corona-Krise dieses Jahr eine Dividende ausschütte, antwortete Greco, dass 55 Prozent der Zurich-Aktionäre Schweizer Familien und Einzelpersonen seien und die «schätzen es gar nicht, wenn wir keine Dividende bezahlen, denn diese ist ein Teil ihres Einkommens. Es gibt keinen Grund, den Gewinn aus dem letzten Jahr nicht auszuschütten. Selbst 2017, als wir wegen Wirbelstürmen in den USA grosse Schäden zu bezahlen hatten, haben wir eine Dividende ausgezahlt. Unsere Kapitalbasis ist dafür stark genug».

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