Erste Hinweise Am Nordpolarkreis drohen erneut riesige Brände

dpa/uri

28.5.2020

Feuer am Nordpolarkreis auf einer Satellitenaufnahme der Nasa. (Archiv)
Feuer am Nordpolarkreis auf einer Satellitenaufnahme der Nasa. (Archiv)
Bild: Nasa

Forscher  befürchten nach der Auswertung von Satellitenbilder, dass am Nordpolarkreis wieder extreme Feuer drohen. Vor allem Sibirien dürfte betroffen sein.

Am Nordpolarkreis lodern Forschern zufolge wahrscheinlich schon wieder Wald- und Flächenbrände. Satellitenbilder lassen darauf schliessen, dass sich nach den schlimmen Bränden vom vergangenen Sommer erneut erste Feuer entzündet haben. Das teilte der von der EU finanzierte Copernicus Atmosphere Monitoring Service (Cams) im britischen Reading mit. «Das muss jedoch noch durch Messungen am Boden bestätigt werden.» Die Forscher sprechen von der Gefahr neuer grosser Feuer.

Die Feuer wüten der Auswertung zufolge vor allem in Sibirien, wie ein Sprecher sagte. «Dort brennen die Tundra und andere nicht eisbedeckte Flächen.»

 Rauchschwaden, die sich mit einem grösseren Sturmsystem vermischen, ziehen 2019 über Sibirien.
 Rauchschwaden, die sich mit einem grösseren Sturmsystem vermischen, ziehen 2019 über Sibirien.
Bild: dpa/Nasa

In Russland kämpft die Feuerwehr seit Wochen gegen Waldbrände. Mehr als 5'600 seien landesweit bereits gemeldet worden, teilten die Behörden mit. Dabei seien auch schon mehr als 250 Gebäude zerstört worden.



Zwar gibt es im hohen Norden der Erdhalbkugel immer wieder Brände in den Sommermonaten, sie fielen im vorigen Jahr aber deutlich grösser als sonst. Die Luftverschmutzung nahm erheblich zu. Allein im Juli lagen die CO2-Emissionen in der Arktis mit geschätzt rund 50 Megatonnen doppelt so hoch wie in den entsprechenden Monaten der Vorjahre, ergaben Hochrechnungen. Das ist in etwa die Menge an Kohlendioxid, die Schweden pro Jahr ausstösst.

Wald- und Flächenbrände gebe es auch in anderen Regionen der Welt, zum Beispiel in den Tropen, teilte der EU-Dienst weiter mit. «Dort ist die Brandsaison vor Kurzem zu Ende gegangen.» Die Emissionen in den zentralamerikanischen Ländern wie Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama lägen über dem Durchschnitt der Jahre 2003 bis 2019.

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