Coronavirus – Bern Erste Tage im Halbklassenunterricht

SDA

30.4.2020 - 14:37

Bildungsdirektorin Christine Häsler will einen sanften Einstieg in die Volksschule ermöglichen.
Bildungsdirektorin Christine Häsler will einen sanften Einstieg in die Volksschule ermöglichen.
Source: KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Der Wiedereinstieg in die Volksschule soll im Kanton Bern ab dem 11. Mai sanft erfolgen. Zwei Tage lang gilt eine Einstiegsphase mit Halbklassenunterricht. Schulen und Schüler sollen sich Zeit nehmen können, um anzukommen und im Alltag einzufinden.

Wenn Schulen länger brauchen als zwei Tage, sei dies selbstverständlich möglich, sagte Bildungsdirektorin Christine Häsler am Donnerstag vor den Medien. In dieser Anfangsphase gelte das Motto «Mut zur Lücke», kündigte Häsler an. Der Unterricht soll sich auf das Wesentliche konzentrieren.

Die Massnahmen in den Schulen müssen laut Häsler machbar sein und dennoch den grösstmöglichen Schutz für Lehrkräfte und Schüler bieten.

So könnten beispielsweise in dieser Startphase in kleinen Gruppen Hygiene- und Abstandsregeln noch einmal verinnerlicht werden, regte Häsler an. In kleineren Gruppen sei es den Lehrpersonen auch möglich, den Lehrstand der Kinder und Jugendlichen erfassen.

Das Einhalten der Distanzregeln sei aber gerade unter jüngeren Schülern kaum realistisch räumte Häsler ein. Auch Masken werden in den Schulen nicht getragen. Die Schulen verfügten aber über Masken, falls sie, etwa bei einer plötzlichen Erkrankung, benötigt würden.

Ab dem 13. Mai soll, wo dies möglich ist, wieder nach Stundenplan unterrichtet werden. Besonders gefährdete Lehrpersonen sollen aber nach wie vor keinen Präsenzunterricht erteilen. Sie sollen sich mit den Kollegen absprechen, wie sie allenfalls unterstützend tätig sein können. Auch gefährdete Schülerinnen und Schüler nehmen nicht am Präsenzunterricht teil.

Die Bildungsdirektorin setzt im Einzelfall auf pragmatische, gemeinsame Lösungen mit den betroffenen Familien und Lehrpersonen, wie sie sagte. Flexibel will sich die Bildungsdirektion insbesondere auch gegenüber dem vom Virus stark betroffenen Berner Jura zeigen.

Die Schulen sollen aber auch auf «viel Seife» setzen, wie ein Vertreter des bernischen Gemeindeverbandes vor den Medien sagte. «Händewaschen ist die halbe Miete beim Schutz vor dem Coronavirus.»

Keine Maturaprüfungen

Was sich schon länger abzeichnete ist nun Tatsache: der Kanton Bern verzichtet auf die Durchführung von Maturitätsprüfungen. Gemäss Häsler «war und ist die Chancengleichheit» durch die Corona-Pandemie nicht gegeben.

Sie verfechte seit Ausbruch der Pandemie den Grundsatz, dass keinem Schüler ein Nachteil erwachsen soll. Die Voraussetzungen der Lernenden zu Hause sei aus ganz verschiedenen Gründen unterschiedlich. Vor diesem Hintergrund seien keine schweren Prüfungen angezeigt.

Für die Maturandinnen und Maturanden zählen die Erfahrungsnoten. Sollten diese ungenügend sein, können die Jugendlichen die Maturaprüfung später noch ablegen.

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