Historische Gebäude Kanton Jura soll mit Bern über die Nutzung der Abtei Bellelay reden

hs, sda

29.5.2024 - 14:50

Die ehemalige Abtei von Bellelay: die jurassische Regierung wird nun gegen ihren Willen mit dem Kanton Bern Gespräche über die künftige Nutzung des Gebäudekomplexes führen. (Archivfoto)
Die ehemalige Abtei von Bellelay: die jurassische Regierung wird nun gegen ihren Willen mit dem Kanton Bern Gespräche über die künftige Nutzung des Gebäudekomplexes führen. (Archivfoto)
Keystone

Die jurassische Regierung soll mit ihren Amtskollegen im Kanton Bern Gespräche über die Zukunft der ehemaligen Abtei Bellelay führen. Der historische Gebäudekomplex im Berner Jura diente bis 2021 als psychiatrische Klinik. Nach deren Wegzug soll das Gelände wiederbelebt werden.

hs, sda

Der jurassische Parlamentarier Pierre-André Comte (SP) hatte einen Vorstoss für eine Aufwertung dieses historischen Erbes eingereicht. Das Parlament überwies ihn am Mittwoch gegen den Willen der Regierung mit 27 zu 20 Stimmen bei 12 Enthaltungen.

Die jurassische Regierungspräsidentin Rosalie Beuret Siess betonte vergeblich, dass sich der Jura nicht in bernische Angelegenheiten einmischen solle. Umgekehrt würde der Kanton Jura auch keine Einmischung von Nachbarkantonen akzeptieren, wenn es um die Zukunft von historischen Stätten auf seinem Gebiet ginge.

Keine Mittel vorhanden

Es sei Sache des Kantons Bern, Projekte für Bellelay zu definieren, hielt Beuret Siess fest. Es gebe ja bereits Ideen für die Belebung des Geländes, die im Einklang mit der historischen Städte stünden. Ausserdem würde die Entwicklung einer gemeinsamen Strategie auch finanzielle Mittel erfordern, die der Kanton Jura nicht habe.

Für Pierre-André Comte handelte es sich bei seinem Vorstoss lediglich um einen Diskussionsvorschlag. Die Mehrheit der Parlamentsmitglieder folgte dem Motionär. Sie verwies auf interjurassische Verbindungen im kulturellen Bereich und auf den Wert von Bellelay in der Geschichte des Juras.

Eigentümer der Gebäude ist der Kanton Bern. Mitte Mai wurden Pläne bekannt, um auf dem Gelände eine Hochschule für nachhaltigen Tourismus sowie wirtschaftliche und kulturelle Aktivitäten anzusiedeln.