Kommunale Wahlen Parteiloser fordert in Thun Stadtpräsident Lanz heraus

SDA

10.9.2018 - 18:58

Thuns Stadtpräsident Raphael Lanz (SVP) kann bei den Gemeindewahlen vom 25. November nicht wie vor vier Jahren konkurrenzlos antreten. Der 51-jährige parteilose Architekt und Unternehmer Matthias Zellweger fordert ihn heraus.

Zellweger machte vergangenes Jahr in Thun als Urheber einer aufsichtsrechtlichen Beschwerde ans Regierungsstatthalteramt Schlagzeilen. Darin machte er nach Angaben des Statthalteramts geltend, der Fachausschuss Bau- und Aussenraumgestaltung der Stadt Thun übe einen übermässigen Einfluss auf Baubewilligungsverfahren aus.

Statthalter Marc Fritschi hielt Mitte Januar fest, ob und in welchen Fällen die Stadt Bauprojekte dem Fachausschuss zur Begutachtung unterbreite, sei ein politischer Entscheid. Er sei aufsichtsrechtlich nicht zu beanstanden.

Fritschi gab aber der Stadt Thun drei Empfehlungen ab. Beispielsweise solle der Fachausschuss seine Empfehlungen ausdrücklich als solche bezeichnen.

Zellweger sagte am Montag auf Anfrage, mit dieser Beschwerde habe seine Kandidatur nichts zu tun. Er habe im Frühling sein Architekturunternehmen abgegeben und somit mehr Zeit. Die Freude an der Politik und an der Stadt Thun hätten ihn zu einer Kandidatur bewogen. Zellweger war früher Stadtrat für die FDP.

22 Kandidaturen für Gemeinderat

In Thun stehen am 25. November auch die Gemeinderatswahlen auf dem Programm. Zellweger kandidiert für einen Sitz in der Stadtregierung. Wer in Thun Stadtpräsident werden will, muss in den Gemeinderat gewählt werden.

Wie die Thuner Stadtverwaltung am Montag nach Ablauf der Frist zur Einreichung von Wahlvorschlägen mitteilte, bewerben sich 22 Personen auf sieben Listen für die fünf Sitze in der Stadtregierung. Vor vier Jahren waren es 21 Kandidaturen.

Vier amtierende Gemeinderatsmitglieder treten wieder an, nämlich ausser Stadtpräsident Lanz auch Roman Gimmel (SVP), Peter Siegenthaler (SP) und Konrad Hädener (Mitte Thun/CVP). Nicht mehr kandidieren wird SP-Gemeinderätin Marianne Dumermuth.

Thuns SVP steigt ausser mit Lanz und mit Gimmel mit Reto Schertenleib, dem Chef der SVP-Stadtratsfraktion, in die Gemeinderatswahl. Spitzenkandidat der FDP ist Grossrat Carlos Reinhard. Er soll den im Jahr 2010 verlorenen Sitz zurückerobern. Drei weitere Namen stehen auf dieser Liste.

Die BDP zieht mit drei Personen in die Gemeinderatswahl, die Mitte Thun mit deren vier. Ihr Spitzenkandidat Hädener luchste vor vier Jahren der BDP deren Sitz ab. BDP-Aushängeschild Ursula Haller war zurückgetreten. Die Mitte Thun bilden ausser CVP auch GLP, EVP und EDU.

Ihre zwei Sitze will die SP ausser mit Peter Siegenthaler mit Pfarrerin Margrit Schwander und mit Co-Parteipräsidentin Katharina Ali-Oesch verteidigen. Konkurrenz kommt von den Grünen, die mit vier Personen antreten. Dazu gehört die Fraktionspräsidentin der Grünen im bernischen Grossen Rat, Andrea de Meuron.

Auch Stadtratswahlen

Ebenfalls abgelaufen ist am Montagnachmittag die Frist für die Einreichung von Wahlvorschlägen für den Stadtrat, also das Stadtparlament. Die Thuner Stadtverwaltung hat dazu für Dienstag Informationen in Aussicht gestellt.

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