Über 1200 Studierende und Angestellte der Universität Bern haben nach Angaben der Organisatorinnen auf Berns Grosser Schanze ein entschlossenes Engagement der Uni für Gleichstellung verlangt. Zu den Forderungen gehörte auch, die Hochschulleitung solle eine Frauenquote bei Professuren einführen.
Diese Quote beträgt gemäss dem Forderungskatalog der Studierendenschaft der Universität Bern (SUB) 50 Prozent. 10 Forderungen weist dieser Katalog auf. Dazu gehören auch eine angemessene Vertretung von Frauen in der Uni-Leitung und in anderen Führungspositionen.
Nur eine von sechs Personen in der Uni-Leitung sei weiblich. Es gebe zwei Dekaninnen und sechs Dekane. Auch «umfassende Massnahmen zur Schaffung familienfreundlicher Rahmenbedingungen im Studium» will die SUB. Auf Berns Grosser Schanze steht das Hauptgebäude der Universität Bern.
Am Vormittag um elf Uhr begann die Veranstaltung laut einer Mitteilung und sollte bis in die Nacht hinein dauern. Zum Anlass gehörten Reden, poetische und theatralische Beiträge und ein Sternmarsch zur Grossdemonstration vom späteren Freitagnachmittag auf dem Bundesplatz.
Uni will keine Quoten
Der Rektor der Uni Bern, Christian Leumann, sagte kürzlich der Zeitung «Der Bund» in einem Interview, für die Universität Bern seien Quoten zur Förderung des weiblichen Nachwuchses keine Lösung. Mit der Einführung einer Quote stehe auch die «Quoten-Frau» zur Debatte, was ein negativ besetzter Begriff sei.
«Es kann nicht sein, dass das Geschlecht zum dominanten Auswahlkriterium bei der Besetzung einer Professur wird», so Leumann.
In den letzten Jahren habe die Uni Bern die Zahl der Doktorandinnen steigern können. Aber sobald es um Professuren gehe, gebe es einen Knick. «Die Postdoc-Phase ist ein kritischer Punkt in der Karriere junger Frauen», so der Berner Rektor.
Bei den Assistenzprofessuren hat die Uni Bern laut Leumann einen Frauenanteil von vierzig Prozent. Bei den Professuren lag die Uni Bern Ende des letzten Jahres bei nicht ganz 25 Prozent.
Der Kanton Bern hat der Uni Bern in der Leistungsvereinbarung die Vorgabe gemacht, dass die Berner Hochschule bei diesen Anteilen über dem Durchschnitt der Schweizer Hochschulen liegen sollte. Bei den Assistenzprofessuren ist die Vorgabe laut Leumann erfüllt, bei den Professuren nicht ganz.
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