Hochwasserschutz Auch im letzten Abschnitt des Obwaldner Hochwasserstollens harzt es

kad, sda

20.1.2023 - 11:29

Der Obwaldner Baudirektor Josef Hess hat mit dem Hochwasserschutzprojekt im Sarneraatal eine unberechenbare Aufgabe. (Archivbild)
Der Obwaldner Baudirektor Josef Hess hat mit dem Hochwasserschutzprojekt im Sarneraatal eine unberechenbare Aufgabe. (Archivbild)
Keystone

Noch rund 400 Meter verbleiben, bis der Entlastungsstollen des Jahrhundertbauwerks zum Hochwasserschutz im Sarneraatal durchgebrochen ist. Nach zahlreichen Rückschlägen und Verzögerungen ist das Ende in Sicht, doch auch auf dem letzten Abschnitt geht es zäh voran.

Der 6500 Meter lange Stollen zwischen Alpnach und Sachseln soll dereinst bei Hochwasser das Siedlungsgebiet vor Überflutung schützen. 2020 begannen die Bohrarbeiten. In der Folge gab es immer wieder Hiobsbotschaften aus dem Erdinneren.

Eindringendes Wasser und lockeres Gestein behinderten und verteuerten die Arbeiten. Zuletzt musste der Obwaldner Baudirektor Josef Hess (parteilos) im vergangenen Oktober einen Zusatzkredit vom Parlament absegnen lassen: Das Projekt war von ursprünglich 115 Millionen auf 180 Millionen Franken angewachsen.

Hess sagte damals im Kantonsrat, es verbleibe noch rund 1 Kilometer und man hoffe, Ende Januar die kritische Zone im Gestein überwunden zu haben. Aktuell seien noch rund 400 Meter Bohrstrecke übrig, sagte der Baudirektor am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Durchstich im März

Örtlich befinde man sich beim Sachsler Tunnel, der unterquert werde. Es habe sich aber gezeigt, dass die Arbeiten wohl bis am Ende aufwendiger sein werden. So komme es weiterhin immer wieder zu Niederbrüchen, was das Einsetzen von mehr Stahlbögen nötig mache.

Entsprechend sei die Vortriebsleistung mit etwa zehn Meter pro Tag nur etwa halb so gross wie angenommen. Im Mergelgestein, das nun durchbrochen werde, sei Wasser zwar nicht mehr das Hauptproblem, dennoch treffe man immer wieder hier auf Feuchtigkeit.

«Wir kommen ordentlich voran, aber nicht so schnell wie erhofft», hält Hess fest. Der Durchstich sei aktuell für die zweite Märzwoche vorgesehen. Bezüglich Kosten sei die Position «Unvorhergesehenes» wegen der jüngsten Verzögerungen bereits wieder aufgebraucht.

Das Ziel, den Stollen auf die Hochwassersaison 2026 in Betrieb zu nehmen, bleibe aber realistisch. Nachdem die Tunnelbohrmaschinen abtransportiert sind, werden der Stollen mit einer Betonabdeckung versehen und die Ein- und Auslaufbauwerke erstellt.

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