Fussball Bei den drei EM-Spielen in Luzern soll das Stadion voll sein

rl, sda

19.4.2024 - 13:09

Sie bereiten sich auf die Frauen-Fussball EM in Luzern vor: Der Luzerner Stadtpräsident Beat Züsli (SP), die Luzerner Regierungsrätin Michaela Tschuor (Mitte) und Projektleiterin Leevke Stutz.
Sie bereiten sich auf die Frauen-Fussball EM in Luzern vor: Der Luzerner Stadtpräsident Beat Züsli (SP), die Luzerner Regierungsrätin Michaela Tschuor (Mitte) und Projektleiterin Leevke Stutz.
Keystone

Stadt und Kanton Luzern wollen die Frauen-Fussball-EM 2025 zur Promotion des Frauensports und der Region Luzern nutzen. Ziel sei es, dass die Fussballerinnen in Luzern in einem vollen Stadion spielen würden, sagte Projektleiterin Leevke Stutz am Freitag vor den Medien.

Keystone-SDA, rl, sda

Im Stadion des FC Luzern auf der Allmend wird am 5., 8. und 12. Juli 2025 je ein Gruppenspiel ausgetragen. Wer dort aufeinander trifft, wird erst am kommenden 16. Dezember bekannt. Sicher nicht in Luzern spielen werden die Schweizerinnen.

Dennoch freuen sich die Verantwortlichen in Luzern auf die drei Matches. Zwei der drei Spiele seien Samstagsspiele, sagte Stutz. Zudem sei dann in Luzern Sommerferienzeit.

Stadtpräsident Beat Züsli (SP) sagte, er freue sich, wenn die EM in Luzern ein Familienevent werde und es nicht nur um «die 90 Minuten» gehe.

Familien wichtige Zielgruppe

Für Stutz sind Familien eine wichtige Zielgruppe. Sie begründet dies mit den Erfahrungen an der Frauen-Fussball-EM in England 2022. Im Publikum habe es mehr Frauen als Männer gehabt und mehr Kinder als sonst, sagte sie. Es sei auch mehr Wasser als Bier getrunken worden, und es habe mehr Abstellplätze für Kinderwagen als für Autos gebraucht.

Züsli zeigte sich überzeugt, dass die Euro in Luzern zu einem Erfolg werde. Luzern habe Erfahrung mit Grossanlässen, sagte er. «Wir hoffen auf Menschenmassen».

Zusätzliche Infrastruktur will Luzern für den Grossanlass keine aufbauen. Allerdings sei ein EM-Spiel von den Dimensionen grösser als ein normales Länderspiel, schon alleine was die Anzahl Medienleute angehe, sagte Stutz.

Touristischer Mehrwert

Von der grössten europäische Sportveranstaltung für Frauen erwarten Stadt und Kanton einen touristischen und wirtschaftlichen Mehrwert, wobei der Juli in Luzern ohnehin touristische Hochsaison ist.

Angestrebt werde eine nachhaltige Steigerung des Tourismus, sagte Stutz. So werde insbesondere eine längere Aufenthaltsdauer der Gäste in Luzern angestrebt.

Die Euro 25 solle aber auch dem Mädchen- und Frauenfussball einen Schub verleihen. Sie sei ein starkes Zeichen für die Positionierung des Frauensports, sagte Regierungsrätin Michaela Tschuor (Mitte). Fussball sei keine reine Männergeschichte mehr. Den Vereinen solle deswegen geholfen werden, den Frauensport «auf ein neues Level» zu heben.

Mehr Frauen in Leitungsfunktionen

Mädchen und Frauen sollen nicht nur ermuntert werden, vermehrt noch männlich dominierte Sportarten auszuüben. Sie sollen auch in Vereinen Leitungs- und Führungsfunktionen übernehmen. Zudem will der Kanton herausfinden, wo es allenfalls zu wenige kommunale Anlagen für den Fussball hat.

Stadt und Kanton Luzern unterstützen die EM in Luzern mit je zwei Millionen Franken. Das Bundesparlament wird im Juni über den Bundesbeitrag an der Uefa Women's Euro 2025 entscheiden.

Der Anlass findet vom 2. bis zum 27. Juli 2025 neben Luzern auch in Basel, Bern, Genf, Zürich, Sitten, St. Gallen und Thun statt. Der letzte internationale Fussball-Grossanlass in der Schweiz war die Euro 2008.