Strassenbau Bypass-Protest mit Holzgerüsten auf die Strasse getragen

kad, sda

28.1.2022 - 14:31

Die Masse eines VW-Busses hat das Holzgestell, mit dem die Klimaaktivisten auf den Platzverbrauch von Autos hinweisen wollen.
Die Masse eines VW-Busses hat das Holzgestell, mit dem die Klimaaktivisten auf den Platzverbrauch von Autos hinweisen wollen.
Keystone

Die Gruppe Klimastreik Zentralschweiz hat am Freitag mit einer Aktion in der Stadt Luzern ihre Ablehnung des Umfahrungsprojekts Bypass zum Ausdruck gebracht. Die Aktivistinnen und Aktivisten trugen acht Holzgestelle auf die Strasse um aufzuzeigen, wieviel Platz Autos brauchen.

28.1.2022 - 14:31

1,8 Meter breit und 4,2 Meter lang sind die tragbaren Konstruktionen, welche die Arbeitsgruppe «Bye Bypass» anlässlich einer Medienkonferenz präsentierte. Darauf prangten Schriftzüge wie: «Wer Autobahnen plant, erntet Widerstand».

Stau und Verkehrsprobleme liessen sich nicht durch weitere Strassen lösen, sagte eine Vertreterin. Bund und Kanton sollen das Projekt Bypass aufgeben und stattdessen eine Verkehrswende zu einer ökologischen und sozialgerechten Mobilität umsetzen.

Der Autoverkehr sein nicht alternativlos, Städte und Agglomeration liessen sich durch gute Veloinfrastruktur und smarten ÖV verbinden. Die Arbeitsgruppe wies auf die lokalen Auswirkungen des Bypass hin. Während der Bauzeit würde die Stadt durch zusätzlichen Verkehr belastet.

«Umsteigeziel verfehlt»

Nationalrat Michael Töngi (Grüne) zitierte als Vertreter des Komitees gegen den Bypass aus dem ÖV-Bericht des Kantons Luzern, dessen Vernehmlassung am Freitag zu Ende geht. Demnach verschlechterten die Eröffnung der Autobahnanschlüsse Rothenburg und Buchrain 2011 die Attraktivität des ÖV in der Agglomeration. Das Umsteigeziel sei verfehlt worden.

Der Luzerner Stadt- und der Regierungsrat hatten Anfang Monat eine Absichtserklärung unterzeichnet. Sie wollen sich gemeinsam dafür einsetzen, dass der 1,8 Milliarden Franken teure Bypass ohne Verzögerung realisiert wird.

Das bedeute für sie, dass noch mehr Widerstand nötig sei, sagte eine Klimastreik-Vertreterin. Man plane, sich national zu vernetzen mit Gruppierungen aus Regionen, die ebenfalls von Strassenbauprojekten betroffen seien.

Mit dem Bypass will der Bund der Verkehrsbelastung im Raum Luzern Herr werden. Herzstück ist ein 3,5 Kilometer langer Tunnel zwischen Ibach und Kriens.

kad, sda