Industrie Dätwyler-CEO: Haben 2020 bisher rund 350 Stellen abgebaut

SDA

11.8.2020 - 13:30

Der in einer Umbauphase steckende Industriekonzern Dätwyler kämpft in der Division Industrial Solutions bei drei von vier Geschäftseinheiten mit einem widrigen Marktumfeld. Entsprechend wurden dieses Jahr bereits 350 Stellen abgebaut. Sehr gut läuft derweil die Division Healthcare Solutions.

Mit einem anhaltend hohen Umsatzwachstum rechnet das Unternehmen bei Industrial Solutions einzig in der Business Unit (BU) Food & Beverage, welche etwa für die Herstellung der Kaffeekapseln von Nespresso zuständig ist. Für die Einheiten Mobility, Öl+Gas sowie generelle Industrie sieht sich Dätwyler hingegen gezwungen, die Kapazitäten und Kostenstrukturen weiter an die tiefere Nachfrage anzupassen.

Dies werde voraussichtlich im zweiten Semester zu einmaligen Restrukturierungskosten im mittleren einstelligen Millionenbereich führen. Wie und wo die Anpassungen konkret vonstattengehen werden, mochte CEO Dirk Lambrecht an der Präsentation der Halbjahreszahlen aber nicht im Detail ausführen.

Auswirkungen auf die Anzahl Mitarbeiter haben die Sparmassnahmen, die teils schon 2019 eingeleitet wurden, aber auf jeden Fall. «Im bisherigen Jahresverlauf haben wir in der Division Industrial Solutions rund 350 Stellen abgebaut, wobei dies teilweise auch über die natürliche Fluktuation geschehen ist», erklärte Lambrecht. Und im Jahr 2019 habe sich die Zahl der Angestellten bereits um rund 700 reduziert. Konkrete Pläne für einen weiteren grösseren Stellenabbau gebe es aber nicht.

Kein grosser Abbau in der Schweiz

In der Schweiz hinterliess dieser Abbau laut dem CEO aber keine grossen Spuren, vor allem wegen der guten Auslastung im Bereich Food & Beverage. Für dieses Geschäft will Dätwyler gar im zweiten Semester in zusätzliche Produktionskapazitäten investieren.

Sehr gut läuft es Dätwyler in der Division Healthcare Solutions, wo ebenfalls in den Ausbau der Produktion investiert werden soll. Hier erweist sich das Unternehmen als Profiteur der Coronakrise.

Aufgrund der Vorauszahlungen von Regierungen – wie es auch die Schweiz macht – sowie von Stiftungen und aufgrund des grossen Marktpotenzials sind einzelne Pharmaunternehmen bereits dabei, Medikamente und Impfstoffe zur Bekämpfung des Covid-Virus zu produzieren, noch ehe sie die entsprechenden Zulassungen dafür haben.

Bereits Ende Juni liess Dätwyler deshalb wissen, dass man sich für eine steigende Nachfrage nach Impfstoff-Verpackungskomponenten rüste. Die Division stellt komplexe Dichtungslösungen für vorgefüllte Spritzen, Verschlüsse für Flaschenbehälter für Medikamente oder andere Komponenten für die Blutentnahme oder für Kartuschen her.

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