Felchen und Egli dominieren als Fischarten im Sempachersee. Das macht das Gewässer attraktiv für die Berufs- und Angelfischerei. Bei einer standardisierten Befischung wurden 20 Arten nachgewiesen, davon auch überraschend viele Welse.
In keinem anderen See in der Schweiz wurden bei Befischungen im Rahmen des «Projet Lac» ähnlich viele Welse gefangen. Nicht einmal im für Welse bekannten Murtensee, heisst es im Schlussbericht zu den Untersuchungen vom September 2018. Der Wels ist einer der fünf nicht einheimischen Fischarten im Sempachersee.
Insgesamt fingen die Forscher 13'186 Fische und wiesen 20 verschiedene Arten nach. Dabei dominieren Felchen und Egli. Im Vergleich zu anderen Seen sei der Sempachersee überdurchschnittlich ertragreich.
Die Felchen unterliegen jedoch einem starken Befischungsdruck und ihr natürliches Aufkommen sei durch den aktuellen Seezustand geschmälert. Ihre Rekrutierung werde deshalb durch Besatzmassnahmen gestützt. Dies hat Tradition.
Seespiegel abgesenkt
Waren früher im Sempachersee nämlich noch zwei Felchenarten verbreitet, ging deren Population im 19. Jahrhundert zurück, womöglich, weil im Jahr 1806 zum Zweck der Landgewinnung der Seespiegel dauerhaft um rund 1,8 Meter abgesenkt wurde. Um dem Rückgang entgegenzuwirken, wurden seit den 1880er-Jahren Felchen aus verschiedenen Ursprüngen eingesetzt und es kam zu einer Hybridisierung der Sempacher Felchen.
Beeinträchtigt wurde der See auch durch Dünger. In den Siebzigerjahren stieg der Gesamtphosphor sprunghaft an und erreichte seinen Höhepunkt im Jahr 1984, als beim grossen Fischsterben 26 Tonnen Fische verendeten. Fortan nahm der Phosphatgehalt dank weiterer Abwasserreinigungsanlagen, einer Seebelüftung und Massnahmen in der Landwirtschaft langsam wieder ab.
Die negativen Auswirkungen werden durch Belüftung und die Zufuhr von Sauerstoff gemindert. Trotzdem tritt in der Tiefe jährlich ein Sauerstoffdefizit auf, das ein natürliches Aufkommen von tiefenangepassten Fischarten schmälert, wie es im Schlussbericht heisst.
15 Jahre im See
Das Ufer des Sempachersees erweise sich als weniger stark verbaut als bei anderen Seen und sei vielerorts naturnah. Bei der strategischen Planung der Seeuferrevitalisierung sei aber darauf zu achten, dass biologische Hotspots im See, bei Zu- und Ausflüssen, prioritär angegangen werden.
Der Sempachersee erstreckt sich über eine Fläche von 14,4 Quadratkilometer. Er weist eine maximale Tiefe von 87 m auf. Die mittlere Aufenthaltsdauer des Wassers im See beträgt 15 Jahre.
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