Kultur Kulturplattform "Seerose" wird bis Ende November abgewrackt

Die MpF-Stiftung Vitznau beerdigt ihre Pläne eines schwimmenden Kunst-Pavillons auf dem Vierwaldstättersee. Die dazu vorgesehene Plattform "Seerose", die derzeit in Flüelen ankert, wird bis Ende November abgewrackt und in Teilen möglichst weiterverwertet.

Die gemeinnützigen Stiftung Musikpädagogisches Forschungszentrum Vitznau der Wiener Sängerknaben (MpF) hätte die schwimmende Plattform umbauen wollen, die 2015 für den Zentralschweizer- Tourismusjubiläumsanlass "Gästival" erstellt worden war. Für das Projekt habe aber die politische Unterstützung gefehlt, teilte die Stiftung am Donnerstag mit.

Weil auch der Landschaftsschutzverband Vierwaldstättersee (LSVV) Widerstand ankündigte und kein Standplatz im Sinne eines Heimathafens gefunden wurde, sei das Projekt gescheitert.

Geplant war eine Eventplattform mit einem Pavillon, die rund um den Vierwaldstättersee an geeigneten Standorten für eine bestimmte Zeit hätte andocken können. Jeder der Anrainerkantone hätte so die Möglichkeit erhalten, seine künstlerische Vielfalt und sein traditionelles Brauchtum zu präsentieren.

Die MpF-Stiftung schreibt, sie hätte die Finanzierung für den Umbau von rund drei Millionen Franken sichergestellt. Daneben wäre in den kommenden Jahren als Kostendach für den jährlichen Betrieb des Pavillons ein Betrag von mindestens einer Million Franken zur Verfügung gestanden.

400 Tonnen Stahl

Da die Stiftung die 50 auf 50 Meter grosse Stahl-Plattform Ende 2017 geschenkt erhalten hatte, muss sie nun für den Rückbau aufkommen. Die Kosten dafür belaufen sich auf einiges über 100'000 Franken, sagte ein Sprecher auf Anfrage.

Den Rückbau nimmt die die Firma Arnold & Co AG in Flüelen vor. Teile der 400 Tonnen schweren Plattform, wie etwa elektrische Einrichtungen, eine Liftanlage oder hydraulische Komponenten sollen wiederverwertet werden.

Im Juni hatte der Kanton Uri ein Ultimatum gesetzt und innert Wochenfrist ein Rückbaukonzept verlangt. Flüelen sei kein Liegeplatz mehr für die "Seerose", hiess es damals.

SDA