Prämien 2020 Nirgends sinken die Prämien so stark wie im Kanton Luzern

SDA

24.9.2019 - 14:06

Die Krankenkassenprämien sinken 2020 für Erwachsene in drei der sechs Zentralschweizer Kantone.
Die Krankenkassenprämien sinken 2020 für Erwachsene in drei der sechs Zentralschweizer Kantone.
Source: KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Nirgends in der Schweiz sinken die Krankenkassenprämien für Erwachsene im kommenden Jahr stärker als im Kanton Luzern. In der Zentralschweiz müssen Versicherte auch in Schwyz und Zug weniger bezahlen, teurer wird es in Nidwalden, Uri und Obwalden.

Der Kanton Luzern steht mit einem Rückgang um 1,3 Prozent bei Personen ab 26 Jahren nicht nur besser da als der Schweizer Durchschnitt. Hier verzeichnet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in seiner am Dienstag veröffentlichten Übersicht einen leichten Anstieg von 0,3 Prozent. In Luzern sinken die Prämien zudem so stark wie in keinem anderen Kanton.

Der Luzerner Gesundheitsdirektor Guido Graf nennt in einer Mitteilung vom Dienstag mehrere Gründe für diese Entwicklung. Die Prämien 2019 seien offenbar zu hoch berechnet gewesen und würden nun knapper kalkuliert und nach unten korrigiert.

Ein Teil sei auch den Tarifsenkungen geschuldet, was Graf allerdings nicht als nachhaltig erachtet. Die Tarife könnten nämlich nicht beliebig gesenkt werden. Einige ambulante Leistungen, etwa im Bereich der Kindermedizin, seien bereits heute nicht mehr kostendeckend. Es wäre daher falsch, von einer Trendwende zu sprechen, so Graf.

Auch bei den jungen Erwachsenen (-2,9 Prozent) und den Kindern (-1,6 Prozent) sinkt im Kanton Luzern die sogenannte mittlere Prämie. Diese ist definiert als das von den Krankenkassen geschätzte durchschnittliche Prämienvolumen pro Versicherten. Bei den Erwachsenen liegt Luzern mit 322 Franken ebenfalls unter dem Schweizer Schnitt von 374 Franken.

Zentralschweiz unter Schweizer Schnitt

Das gilt für sämtliche Zentralschweizer Kantone. Am tiefsten sind die Prämien für Erwachsene in Uri mit 290 Franken. Der Anstieg beträgt hier 0,5 Prozent. Um 0,3 Prozent steigen die Kosten in Obwalden auf 305,7 Franken. Am stärksten ist wie bereits im vergangenen Jahr der Anstieg in Nidwalden mit 1,4 Prozent.

Dies sei auf die vergleichsweise alte Nidwaldner Bevölkerung und die tiefe Zahl Versicherter zurückzuführen, heisst es bei der Gesundheitsdirektion auf Anfrage. Trotz des Anstiegs hat der Kanton mit 297,3 Franken für Erwachsene noch immer die zweittiefsten Prämien in der Zentralschweiz.

In Zug zahlen erwachsene Versicherte 0,1 Prozent weniger, womit die Prämie auf 299,9 Franken rutscht, in Schwyz beträgt der Rückgang 0,4 Prozent, die Prämie bleibt mit 320 Franken dennoch die zweithöchste in der Zentralschweiz.

Gute Neuigkeiten für junge Erwachsene

Für junge Erwachsene sinken die Prämien in sämtlichen Kantonen der Zentralschweiz – der schweizweite Rückgang beträgt 2 Prozent. Am stärksten sinkt die Prämie in Luzern, gefolgt von Schwyz (-2,7 Prozent auf 220,3 Franken), Zug (-2 Prozent auf 214,3 Franken), Uri (-1,3 Prozent auf 196,5 Franken), Nidwalden (-0,9 Prozent auf 201,8 Franken) und Obwalden (-0,2 Prozent auf 210,2 Franken).

Bei den Kindern entspricht das Bild jenem der Erwachsenen. Während Luzern, Schwyz (-1,1 Prozent) und Zug (-0,8 Prozent) die Prämien senken, steigen sie in Nidwalden (+1,6 Prozent), Uri (+1 Prozent) und Obwalden (+0,1 Prozent). Schweizweit stagnieren die Prämien bei den Kindern.

Das BAG sprach insgesamt von «guten Neuigkeiten». So hätten verschiedene Massnahmen zur Kostendämmung zu dieser Entwicklung geführt. Die Revision des Ärztetarifs Tarmed etwa brachte Einsparungen in der Höhe von 500 Millionen Franken. Zudem habe durch das regelmässige Senken der Arzneimitteilpreise seit 2012 rund eine Milliarde Franken eingespart werden können.

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