Umwelt Transitverkehr beschert Uri hohen Treibhausgas-Ausstoss

kad, sda

8.2.2022 - 10:09

Anteil der verschiedenen Sektoren an den Treibhausgasemissionen im Kanton Uri im Jahr 2020. Die gesamten Emissionen beliefen sich auf 234'700 Tonnen.
Anteil der verschiedenen Sektoren an den Treibhausgasemissionen im Kanton Uri im Jahr 2020. Die gesamten Emissionen beliefen sich auf 234'700 Tonnen.
Keystone

Im Kanton Uri sind im Jahr 2020 insgesamt fast 235'000 Tonnen Treibhausgase ausgestossen worden. Über die Hälfte davon stammt aus dem Verkehr, und davon wiederum die Hälfte vom Transitverkehr, für den Urnerinnen und Urner nichts können.

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Der jährliche pro Kopf-Ausstoss im Kanton Uri liegt bei 6,4 Tonnen CO2-Equivalenten und damit höher als der gesamtschweizerische Durchschnitt von 5,4 Tonnen, wie das Amt für Umweltschutz am Dienstag mitteilte. Dass man über dem Schnitt liege, sei dem Transitverkehr geschuldet. Der Gesamtverkehr macht in Uri 53 Prozent der Emissionen aus.

Die weiteren Anteile entfallen auf die Land- und Forstwirtschaft (17 Prozent), die Gebäude (14 Prozent) und die Industrie (11 Prozent). Die restlichen 5 Prozent verteilen sich auf synthetische Gase oder fallen beim Abfall und der Abwasseraufbereitung an.

Das Ziel, bis 2050 keine Treibhausgase mehr auszustossen, sei eine «grosse Herausforderung», heisst es in der Mitteilung. Der Kanton erarbeitet derzeit ein kantonales Klimaschutz-Konzept, das aufzeigen soll, welche Massnahmen am effizientesten sind, um das Ziel zu erreichen. Es soll Anfang 2023 vorliegen.

Mehr ÖV und lokale Produkte

Die Bevölkerung könne bereits heute ihren Beitrag für weniger Emissionen leisten, etwa mit Umsteigen auf ÖV und Langsamverkehr, dem Konsum regional produzierter Nahrungsmittel oder durch bessere Isolation von Gebäuden.

Bevor man aber Massnahmen festlegen könne, müssten erst die Treibhausgasemissionen bekannt sein, hält das Urner Amt für Umweltschutz fest. Es habe diese nun für den Kanton ermittelt, gestützt auf den gesamtschweizerischen Emissionskataster und die Emissionsdaten aus dem Gebäudesektor.

Das sogenannte «Netto Null»-Ziel wurde 2019 vom Bundesrat vorgegeben, um die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen.