Tourismus Widerstand gegen Sawiris' Marina-Pläne formiert sich in Uri

kad, sda

4.2.2022 - 10:14

Der Urnersee ist bei Surfern besonders beliebt, auf wenig Gegenliebe stossen in gewissen Kreisen dagegen die Yachthafen-Pläne von Samih Sawiris. (Symbolbild)
Der Urnersee ist bei Surfern besonders beliebt, auf wenig Gegenliebe stossen in gewissen Kreisen dagegen die Yachthafen-Pläne von Samih Sawiris. (Symbolbild)
Keystone

Gegnerinnen und Gegner der Yachthafen-Idee von Investor Samih Sawiris am Urnersee haben sich organisiert. Die Kantonalpartei der Urner Grünen lanciert eine Petition, in der betroffenen Gemeinde Flüelen wurde ein Komitee gegründet.

Keystone-SDA, kad, sda

Mit der Petition sollen der Urner Regierungsrat, die Korporation Uri und die Gemeinderäte von Seedorf und Flüelen dazu aufgefordert werden, sich gegen die von Sawiris geplanten Marinas einzusetzen, teilten die Grünen am Donnerstagabend mit. Schon heute sei ein viel zu grosser Teil des Seeufers privatisiert.

Gemäss der Projektidee sollen in Flüelen und Seedorf künstliche Buchten im Landesinneren realisiert werden, an denen Boote anlegen könnten. Rund um die Buchten sollen Hotels, Wohnungen und Gastrobetriebe entstehen. Mögliche Standorte sind das Areal der ehemaligen Sprengstofffabrik in Isleten (Gemeinde Seedorf), das Sawiris bereits gehört, und ein Areal bei einem Kiesunternehmen in Flüelen.

Dieses Vorhaben würde mehr Boots- und Autoverkehr in die Region bringen, schreiben die Grünen. Sie wehren sich gegen einen «Ausverkauf der Heimat».

Kritik von zwei Seiten

Ins gleich Horn stösst auch ein 43-köpfiges Komitee aus Flüelen, in dem Gewerbetreibende, Landwirte, Landbesitzer und Anwohner vertreten seien. Es fordert in einer Mitteilung vom Freitag, dass die Landschaft rund um den Urnersee erhalten bleibt und die Pläne von Sawiris «nie umgesetzt werden». Ziel müsse ein sanfter Tourismus sein.

Auch das Komitee kündigt eine Petition an. Man sei allerdings unabhängig von den Grünen und plane etwas eigenes, sagte ein Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Dass beide Seiten fast zeitgleich über die Pläne informierten, sei ein Zufall.