Berufsbildung Aargauer Regierung will Gesundheits- und Sozialschulen ausbauen

ga, sda

24.3.2023 - 09:01

Die Aargauer Regierung will für die Ausbildung im Gesundheits- und Sozialbereich neue Berufsschulen bauen. Das Bild zeigt eine Lernende bei der Spitex. (Archivbild)
Die Aargauer Regierung will für die Ausbildung im Gesundheits- und Sozialbereich neue Berufsschulen bauen. Das Bild zeigt eine Lernende bei der Spitex. (Archivbild)
Keystone

Der Aargauer Regierungsrat plant die Zukunft der kantonalen Schulen für Gesundheit- und Soziales. Die Schulen stossen an ihre Kapazitätsgrenzen. Bis ins Jahr 2035 sollen erweiterte Gebäude für 6000 Berufslernenden und Studierende zur Verfügung stehen, lautet der Plan der Regierung.

Keystone-SDA, ga, sda

Die Berufsfachschule Gesundheit und Soziales (BFGS) in Brugg und die Höheren Fachschule Gesundheit und Soziales (HFGS) in Suhr/Aarau stünden vor grossen Herausforderungen, teilte das Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) am Freitag mit. Nach Jahren starken Wachstums stiessen beide Schulen an die Grenzen ihrer räumlichen Infrastruktur.

Es sei an der Zeit, dass der Kanton «grundlegende Weichen» stelle, sagte Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP) vor den Medien. Der Kanton habe aufgrund des Versorgungsauftrag eine besondere Verantwortung, dass es im Aargau genügend Fachkräfte gebe.

Dem Gesundheits- und Sozialbereich werde weiterhin ein starkes Wachstum prognostiziert, hiess es. Der Regierungsrat will grundsätzlich an den beiden Schulen festhalten. Die kantonale Trägerschaft habe sich bewährt, hielt Bildungsdirektor Hürzeler fest.

Das breite innerkantonale Bildungsangebot im Gesundheits- und Sozialbereich sei wichtig. Die Erfahrung zeige, dass Fachpersonen tendenziell in jenem Kanton arbeitstätig würden, in welchem sie ihre Aus- oder Weiterbildung absolviert hätten.

Der Regierungsrat will seine Pläne für die Zukunft der beiden Schulen politisch abstützen: Zunächst wird der Grosse Rat einen Planungsbericht beraten, und danach wird die Suche nach Schulstandorten starten.

Investitionen von 300 Millionen Franken

Der Zeitplan des Kantons sieht vor, dass die neuen, sanierten oder erweiterten Schulgebäude bis im Jahr 2035 bereitstehen. Mögliche Standorte für Neubauten sind offen. Um den Ausbildungsbetrieb bis dahin weiterführen zu können, seien in den kommenden Jahren zusätzliche Räume in Übergangslösungen gefragt, hält der Kanton fest. Der Kanton rechnet insgesamt mit einem Investitionsvolumen von bis zu 300 Millionen Franken.

Die beiden Schulen bestehen seit dem Jahr 2006. Die Berufsfachschule Gesundheit und Soziales zählt derzeit 2882 Lernende, und 896 Studierende an der Höheren Fachschule Gesundheit und Soziales.

Prognosen gehend davon aus, dass 4500 Lernende die auf zwei Standorte aufgeteilte Berufsschule und 1500 Studierende die Höhere Fachschule besuchen werden.

Jede zehnte Person über 80 Jahre alt

Die Bevölkerungsgruppe der über 80-Jährigen wird gemäss Angaben des Kantons von derzeit 33'000 Personen auf etwa 100'000 Personen im Jahr 2050 anwachsen. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung soll sich dabei von heute rund 4,7 Prozent auf 11 Prozent im Jahr 2050 verdoppeln.

Ein Antrieb für die Zukunft der Schulen ist auch die von dem Stimmberechtigten gutgeheissene eidgenössische Volksinitiative «Für eine starke Pflege» (Pflegeinitiative). Um das Volksbegehren umzusetzen, müssen die Ausbildungsangebote ausgebaut werden.