Strassenverkehr Bündner Regierung sieht keine rasche Lösung für A13-Ausweichverkehr

uj, sda

16.2.2022 - 13:41

Bei Staus auf der A13 im Bündner Rheintal ergiesst sich der Umfahrungsverkehr in die anliegenden Dörfer. (Symbolbild)
Bei Staus auf der A13 im Bündner Rheintal ergiesst sich der Umfahrungsverkehr in die anliegenden Dörfer. (Symbolbild)
Keystone

Für den belastenden Ausweichverkehr durch die Dörfer bei Staus auf der A13 wird es laut dem Bündner SP-Regierungsrat Peter Peyer (SP) «keine rasche Lösung geben». Das Problem sei kaum ohne den Bund zu lösen, sagte er am Mittwoch in Chur in der Fragestunde des Kantonsparlaments.

Keystone-SDA, uj, sda

Der Ausweichverkehr durch die Dörfer ist seit ein paar Jahren immer häufiger Thema in Graubünden. Er entsteht primär an späten Sonntagnachmittagen durch den touristischen Rückreiseverkehr, etwa aus Skigebieten, in Richtung Zürich und St. Gallen.

Betroffen sind die Dörfer entlang der A13 von Thusis im Hinterrheintal bis nach Sargans im Kanton St. Gallen. Zudem leiden auch Dörfer entlang der Nationalstrasse 28 im unteren Prättigau und in der Bündner Herrschaft. Besonders lautstark agierte in den letzten Monaten die Gemeinde Zizers im Bündner Rheintal.

Am Mittwoch wendete sich ein Gemeindevertreter einmal mehr an die Bündner Regierung. «Was für temporäre und in nützlicher Frist umsetzbare Massnahmen werden für die Gemeinde Zizers betreffend einer Verhinderung des Ausweichverkehrs vorgeschlagen», wollte SVP-Grossrat Benjamin Hefti wissen.

Kantons sieht die Zuständigkeit beim Bund

Hefti erhielt keinen positiven Bescheid. Die Zuständigkeit für die Autobahn als auch für die Nationalstrasse läge nun mal beim Bundesamt für Strassen (Astra) und reiche sogar über die Ausfahrten hinaus, sagte Justiz- und Sicherheitsdirektor Peyer. Es sei nicht so einfach, das Problem zu lösen, ohne das Astra einzubeziehen.

Zizers könne zwar die Zufahrt ins Dorf auf Gemeindestrassen einschränken. «Aber punktuelle Massnahmen verlagern den Stau oder den Ausweichverkehr einfach an einen anderen Ort», sagte Peyer. Und damit würden sie das Ziel verfehlen.

Notwendig sei eine regionale bis überregionale Lösung. Peyer verwies auf ein kommendes Treffen mit dem Astra Ende März, an dem nebst Vertretern der betroffenen Regionen auch die Kantonspolizei und das Tiefbauamt teilnehmen würden.

Eine ähnliche Antwort bekam auch FDP-Grossrat Leonhard Kunz aus dem benachbarten Kreis Maienfeld. Er wollte von der Regierung wissen, wie sie zur Idee stehe, die Autobahn-Zufahrten und -Abfahrten zu regulieren um Parallelverkehr durch die Dörfer zu minimieren. Ähnlich, wie das auf der Gotthard-Achse gehandhabt werde.

«Punktuelle Sperrungen von Ausfahrten sind aus polizeilicher Sicht sehr heikel», erwiderte Mario Cavigelli (Mitte), Vorsteher des Departements für Infrastruktur, Energie und Mobilität. Das Problem könne nicht durch selektive, lokale Massnahmen gelöst werden, sondern nur auf übergeordneter Ebene. Auch Cavigelli verwies auf das breit aufgestellte Treffen Ende März.

Zudem habe das Astra signalisiert, das Problem mit einer elektronischen Steuerungsanlage auf der A13 angehen zu wollen. Diese soll je nach Verkehrsaufkommen etwa die Maximalgeschwindigkeit anpassen und den Verkehr flüssig halten. Allerdings werde die Anlage nicht vor 2026 installiert.