Ostschweiz Fragezeichen der FDP zum Bibliotheks-Neubau in St. Gallen

ka, sda

2.5.2024 - 16:35

Das Modell für eine neue gemeinsame Bibliothek von Stadt und Kanton St. Gallen neben dem Marktplatz.
Das Modell für eine neue gemeinsame Bibliothek von Stadt und Kanton St. Gallen neben dem Marktplatz.
Keystone

Das Neubau-Projekt für eine Kantons- und Stadtbibliothek in St. Gallen soll überarbeitet und angepasst werden. Dies fordert die FDP-Fraktion im Kantonsrat in einem neuen Vorstoss. Das aktuelle Vorhaben würde in einer Volksabstimmung scheitern, heisst es darin.

Keystone-SDA, ka, sda

2021 war das Siegerprojekt für eine neue Bibliothek von Stadt und Kanton St. Gallen vorgestellt worden. Für den Bau der Architekten Staab aus Berlin wurde damals mit Kosten von 137 Millionen Franken gerechnet.

Bisher ist die St. Galler Bibliothek in einem Provisorium in der Hauptpost sowie an zwei weiteren Standorten untergebracht. Eine gemeinsame Lösung ist schon länger geplant. Das Geschäftshaus Union an zentraler Lage neben dem Marktplatz soll mit einem Neubau verbunden werden. Vorgesehen sind unter anderem ein Café, eine Lern- und eine Dachterrasse oder ein «Bibliotheksplatz».

Seither fand etwa ein Mitwirkungsverfahren statt, in dem Erwartungen an die neue Bibliothek formuliert werden konnten. Bald beginnt nun der politische Entscheidungsprozess. Zuerst braucht es die Zustimmung von Kanton- und Stadtparlament und danach auch noch ein Ja an einer kantonalen Abstimmung.

Auf die Stadt St. Gallen ausgerichtet

Zum Projekt hat sich nun die FDP geäussert. In einem in der Aprilsession eingereichten Vorstoss heisst es, neben den Baukosten von 141,5 Millionen Franken gebe es auch höhere Betriebskosten.

Die Vorlage sei «schwergewichtig» auf die Kantonshauptstadt ausgerichtet und bringe für die weiteren Regionen im Vergleich zum Status quo «nur einen geringen Nutzen». Spätestens bei der Volksabstimmung «würde das Projekt aktuell wohl Schiffbruch erleiden».

Für die FDP muss das Projekt neu beurteilt, angepasst oder neu ausgearbeitet werde, damit «die Kriterien Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit» erfüllt werden können. Die Regierung soll unter anderem erklären, wie sie einer Neuauflage des Vorhabens, einem alternativen Standort in St. Gallen oder einer Dezentralisierung der Kantonsbibliothek gegenüberstehe.