Weil es seit mehreren Wochen keine nennenswerten Niederschläge auf der Alpensüdseite gegeben hat, ist die Situation laut Bündner Behörden «prekär». Auch bei schneefreien Stellen auf der Alpennordseite könnten sich zurzeit schnell Bodenfeuer entfachen.
Keystone-SDA, mafr, sda
11.02.2022, 15:55
SDA
Seit zwei Monaten gibt es keine Niederschläge auf der Alpensüdseite. Dazu kommt der gefährliche Nordwind. Dieser würde die Löscharbeiten erheblich erschweren, sagte der Bündner Waldbrandkoordinator Andrea Kaltenbrunner am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Wegen der Trockenheit gilt bereits seit Mitte Januar für die Bündner Südtäler und den ganzen Kanton Tessin ein absolutes Feuerverbot. Mit einer Mitteilung am Freitag wollten die Bündner Behörden nochmals auf das Thema aufmerksam machen. «Viele Deutschschweizer kommen nun das ganze Jahr hindurch in den Süden und kennen diese Gefahr zu wenig», so Kaltenbrunner.
Was eine Missachtung des Verbots auslösen kann, zeigt ein aktueller Fall im Tessin. Ende Januar löschten mutmasslich zwei Deutschschweizer ein Feuer am Monte Gambarogno TI nicht richtig und legten sich schlafen. Es entstand ein Waldbrand in der Grösse von mehr als sechs Hektaren. 32 Menschen mussten evakuiert werden. Mittlerweile ist der Brand unter Kontrolle.
Vorsicht auch auf Alpennordseite
Auch auf der Alpennordseite müsse man vorsichtig sein, wie Kaltenbrunner weiter warnte. An schneefreien, trockenen Stellen könnten sich auch zu dieser Jahreszeit schnell Bodenfeuer entfachen. «So lange der Boden braun ist, ist es gefährlich.» Hier kann die Gefahrenstufe «mässig» erreicht werden.
Grillfeuer sollte man deswegen nur in festeingerichtenen Feuerstellen entfachen. Bei auffrischendem Wind sei zudem Vorsicht geboten. Generell gilt: Bei starkem Wind auf Feuer verzichten, keine Raucherwaren wegwerfen und beim Verlassen des Grillplatzes das Feuer komplett löschen.
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