Der Manor Kunstpreisträger Camillo Paravicini wirft mit seinen drei krakeligen Zeichnungen hinter Glas die Frage auf, ob und wie viel Wert etwas haben darf.
"Give me back my Playground" ist der Titel dieses Werkes von Loris Brasser. Er thematisiert darin das sich durch die Digitalisierung verändernde Spielverhalten der Kinder.
Eine Projektion einer am Boden schlafenden, obdachlosen Person im Bündner Kunstmuseum. Die Künstlerin Annatina Graf spricht in ihrem Werk verschiedene Themen aus der aktuellen Zeit an.
Jules Spinatsch aus Davos widmete sein Werk dem Krieg in der Ukraine und verglich dafür die Häuser der Ukraine und Russland am WEF 2020 und 2022.
Die Künstlerin Olga Titus kreiert mit bedruckten und bemalten Pailletten auf Vlies nie fertig werdene Bilder.
Hohe Dringlichkeit zieht sich durch Bündner Jahresausstellung - Gallery
Der Manor Kunstpreisträger Camillo Paravicini wirft mit seinen drei krakeligen Zeichnungen hinter Glas die Frage auf, ob und wie viel Wert etwas haben darf.
"Give me back my Playground" ist der Titel dieses Werkes von Loris Brasser. Er thematisiert darin das sich durch die Digitalisierung verändernde Spielverhalten der Kinder.
Eine Projektion einer am Boden schlafenden, obdachlosen Person im Bündner Kunstmuseum. Die Künstlerin Annatina Graf spricht in ihrem Werk verschiedene Themen aus der aktuellen Zeit an.
Jules Spinatsch aus Davos widmete sein Werk dem Krieg in der Ukraine und verglich dafür die Häuser der Ukraine und Russland am WEF 2020 und 2022.
Die Künstlerin Olga Titus kreiert mit bedruckten und bemalten Pailletten auf Vlies nie fertig werdene Bilder.
39 Kunstschaffende in oder aus Graubünden zeigen in der Jahresausstellung im Bündner Kunstmuseum in Chur ihre Werke. Trotz der heterogenen Ausstellungsstücke gelangt es dem Kurator Damian Jurt, sie in Beziehung zueinander zu setzen. Er bezeichnet die Ausstellung als «sehr dringlich».
Es sind Werke, die sich auf verschiedenen Ebenen begegnen. Auf Lehmplatten eingearbeitete digitale Codes setzen alt und neu in Verbindung. Ein Tisch mit Töpfen, hergestellt aus Seife, zeigt eine Vergänglichkeit auf. Solche Stücke galt es für Jurt miteinander zu verbinden und ihre Gültigkeit aufzuzeigen, wie er am Freitag im Gespräch mit Keystone-SDA in Chur sagte.
Die Kunstschaffenden würden in ihren Kunstwerken viele aktuelle und sogar dringliche Themen aufgreifen. Beispielsweise eine Projektion einer obdachlosen Person im Treppenhaus des Museums, oder eine scheinbare Kritzelei, die die Frage aufwirft, was heute wie viel Wert haben darf. Auch Werke, die die Verletzlichkeit der Kindheit aufzeigen, finden sich in der Ausstellung. Es seien Themen, die die Welt heute und in Zukunft sehr beschäftigen, so Jurt weiter.
Ein Raum ist dem Krieg in der Ukraine gewidmet. Dabei zeigt der Künstler Jules Spinatsch Aufnahmen aus dem Ukraine House und dem Russia House am Weltwirtschaftsforum (WEF) 2020 in Davos und stellt sie der gleichen Situation 2022 gegenüber. Das Russia House wurde am WEF 2022 zum «Russian War Crime House» und zeigte grausame Bilder aus dem Angriffskrieg auf die Ukraine. Auch deshalb ist in der Kunstausstellung der betreffende Raum mit einer Warnung versehen.
140 Bewerber
Rund 140 Kunstschaffende haben sich für die Ausstellung beworben. Eine jedes Jahr neu zusammengesetzte Jury wählte schliesslich 39 aus. Die Künstlerinnen und Künstler haben alle eine Verbindung zu Graubünden. Das Kunstmuseum ist in der Jury nicht vertreten. Es hat einzig die Aufgabe, die ausgewählten Werke zu kuratieren.
Die Werke der 20 Frauen und 19 Männer sind von Samstag, 11. Dezember bis am 29. Januar 2023 in Chur zu sehen. Die Jury wählt in diesem Zeitraum eine Künstlerin oder einen Künstler aus, der anschliessend den Kunstpreis des Bündner Kunstvereins erhält. Diese Person darf dann im Folgejahr ihre Werke in einer separaten Ausstellung zeigen.
Den diesjährigen Kunstpreis erhielt die schweizerisch-indische Künstlerin Olga Titus. Sie fertigt aus mit Pailletten besticktem Vlies veränderbare Bilder. Dafür werden die Pailletten beidseitig mit einem Bild aus dem Internet bedruckt. Dann setzt Titus malerische Akzente. Durch das Kippen der kleinen Plättchen entsteht eine fliessende Landschaft, die an einen bunten Herbstwald erinnert.