VerkehrspolitikSP fordert rasche Umsetzung der Pförtneranlage in der Liebegg
SDA
20.2.2020 - 16:22
Staus sollen wenn immer möglich von den Städten ferngehalten werden. Auch an der Grenze zwischen St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden soll der Verkehr besser gesteuert werden. Die St. Galler SP kritisiert, dass die Pförtneranlage in der Liebegg noch immer nicht in Betrieb ist.
Bis der neue Zubringer Güterbahnhof St. Gallen mit dem Tunnel zur Liebegg im Quartier Riethüsli an der Grenze zum Kanton Appenzell Ausserrhoden in Betrieb geht, dürften mindestens noch 20 Jahre vergehen. Damit der Verkehr bis dahin nicht kollabiert, ist ein Verkehrsmanagement-System geplant.
Mit einem Transparent «Freie Fahrt für ÖV in Liebegg» forderte die SP der Stadt St. Gallen am Mittwoch im Riethüsli ein weiteres Mal eine Pförtneranlage. «Wir wollen erreichen, dass die Verantwortlichen im Kanton St. Gallen Farbe bekennen und sich beim Nachbarkanton Appenzell Ausserrhoden mit noch mehr Nachdruck für die Pförtneranlage einsetzen», schreibt die SP der Stadt St. Gallen in einer Mitteilung.
Die Stadt St. Gallen habe sich bereits für eine zeitnahe Umsetzung der «Pförtneranlage Liebegg» ausgesprochen. Diese sei im Richtplan und im Mobilitätskonzept 2040 als mögliche Massnahme zur Reduktion des Verkehrs auf der Teufenerstrasse aufgeführt.
Strassennetz weiter belastet
«Mit der VBSG-Linie 5 ist ein gutes Angebot vom Riethüsli in die Innenstadt vorhanden. Jedoch steckt zu Stosszeiten auch der Bus im Stau auf der Teufener Strasse. Die Pförtneranlage wird den Verkehrsfluss auch für den Bus verbessern», schrieb der Stadtrat im September 2018 auf eine Einfache Anfrage. Ohne Einsprache sei der Bau der Anlage ab 2020 möglich.
In der Zwischenzeit sei mit der Durchmesserlinie der Appenzeller Bahnen ein ÖV-Angebot mit kurzen Fahrzeiten, guten Anschlüssen und hohem Takt geschaffen worden, betont die SP. Umso unverständlicher sei, dass die Pförtneranlage noch immer nicht in Betrieb ist.
Die SP-Kantonsrätin Bettina Surber reichte am Mittwoch zudem eine Einfache Anfrage mit dem Titel «Wann kommt die Pförtneranlage in der Liebegg?» ein. Die Sanierung der Stadtautobahn ab 2021 werde das gesamte städtische Strassennetz belasten, schreibt die Co-Fraktionspräsidentin.
Umso notwendiger werde ein gutes Verkehrsmanagement sein. Surber will wissen, ob die St. Galler Regierung die Realisierung der Pförtneranlage in der Liebegg aktiv verfolge und wann mit der Realisierung zu rechnen sei.
Steuerung noch nicht geboren
Für die Realisierung der Pförtneranlage ist aber der Kanton Appenzell Ausserrhoden zuständig. «Im besten Fall können wir diese Anlage im 2020 realisieren», hatte Bauchef Dölf Biasotto im März 2019 erklärt.
Das Projekt verzögert sich. Die Pförtneranlage als Bestandteil des Verkehrsmanagement-Systems ist seit vergangenen Herbst in der Vernehmlassung. Eine Rückmeldung fehle noch, sagte der Ausserrhoder Kantonsingenieur Urban Keller auf Anfrage von Keystone-SDA.
Die Steuerung der Anlage sei noch nicht geboren. «Sobald die Steuerung konzeptionell vorliegt und wir eine Lösung für die Buslinie 180 haben, kann die Planauflage erfolgen», so Keller. Das gemeinsame Vorgehen schliesse aus, dass man öffentlich mache, wer und warum mehr Zeit brauche.
Die Pförtneranlage in der Liebegg soll den Verkehr auf der Achse Teufenerstrasse-Geltenwilenstrasse-St. Leonhardstrasse mit intelligenter Steuerung flüssiger machen und siedlungsverträglicher. Der unvermeidbare Stau solle dadurch ausserhalb der Siedlung entstehen. Es müsse aber nicht nur ein fachtechnischer, sondern auch ein politischer Konsens erreicht werden, erklärte Keller.
Die Pförtneranlage Liebegg ist Bestandteil des Gesamtprojekts Verkehrsmanagement der Agglomeration St. Gallen. Als Partner sind die Gemeinde Teufen und der Kanton Appenzell Ausserrhoden, die Stadt St. Gallen und der Kanton St. Gallen und die Regio St. Gallen-Bodensee mit dabei.
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