Der Zürcher Entertainer Christian Jenny verdient nächstes Jahr als neuer Gemeindepräsident von St. Moritz vermutlich wesentlich weniger als sein im Oktober abgewählter Vorgänger Sigi Asprion. Eine Kürzung um 50'000 Franken steht im Raum.
Der Gemeinderat des Nobelferienortes nahm am Donnerstagabend in einer ersten Budgetsitzung unter anderem die Löhne ins Visier. Er genehmigte im Zuge der Beratungen zum kommunalen Voranschlag 2019 mit 11 zu 1 Stimmen Anträge der CVP zur Senkung des Lohns des Gemeindepräsidenten als auch zur Erhöhung der Löhne des Gemeindevorstandes.
Wie die Antragsstellerin, Gemeinderätin Karin Metzger Biffi, am Freitag auf Anfrage sagte, wurde der Gemeindevorstand beauftragt, den Lohn des Gemeindepräsidenten zu überprüfen und allenfalls zu kürzen. 230'000 Franken verdient der Gemeindepräsident brutto pro Jahr.
Gemeindevorstand legt Lohn fest
Beantragt und klar durchgewunken wurde eine allfällige Kürzung um 50'000 Franken. Die Kompetenz, den Lohn des Gemeindepräsidenten konkret festzusetzen, liegt in St. Moritz beim Gemeindevorstand, der aus vier Mitgliedern plus dem Gemeindepräsidenten besteht.
Angenommen wurde ausserdem der Antrag der CVP, die Bruttolöhne der Exekutive, also des Gemeindevorstandes, von derzeit insgesamt 160'000 Franken um 50'000 Franken anzuheben.
Unter Dach ist das Gemeindebudget noch nicht. Nach der ersten Beratungsrunde am Donnerstagabend folgt eine zweite Lesung in drei Wochen. Das letzte Wort zum Voranschlag hat dann am 11. Dezember die Gemeindeversammlung.
Der neue St. Moritzer Gemeindepräsident ab dem kommenden Jahr, der ausgebildete Opernsänger und Kulturmanager Christian Jenny, hatte bei den Wahlen Anfang Oktober überraschend Amtsinhaber Sigi Asprion geschlagen. Im Engadin ist Jenny vor allem als Organisator des Festival da Jazz bekannt, das er vor zehn Jahren auf die Beine stellte.
Wiederholt hatte sich Jenny während des Wahlkampfes dahingehend geäussert, dass er das Amt des Gemeindepräsidenten auch für weniger Lohn ausüben würde. Zu den aktuellen Beschlüssen des St. Moritzer Gemeinderates mochte er sich nicht äussern.
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