Die traditionelle Glarner Textilfabrik Jenny Fabrics AG in Ziegelbrücke stellt den Betrieb nach 186 Jahren vermutlich per Ende August ein. 96 Angestellte verlieren ihre Arbeit. Für sie wäre ein Sozialplan vorgesehen.
Bei der Stilllegung der Weberei würde es sich um einen geordneten Rückzug handeln, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Im Moment hätten die Mitarbeitenden im Rahmen des Konsultationsverfahrens die Möglichkeit, Ideen zur Weiterführung des Betriebes einzubringen. Der definitive Entscheid über das weitere Vorgehen werde am 18. Mai gefällt.
Laut Angaben des Verwaltungsrats führten mehrere Gründe zur beabsichtigten Betriebsschliessung – zuletzt auch der Zusammenbruch des Auftragseingangs wegen Covid-19. Seit Jahren sinkende Margen, der starke Schweizer Franken, die Kündigung eines Liefervertrages durch einen grossen Kunden sowie die Abwanderung von Grundlast-Aufträgen nach Asien machten der Unternehmung ebenfalls schwer zu schaffen.
Der Verwaltungsrat von Jenny Fabrics geht davon aus, dass die Auswirkungen von Covid-19 bis 2021 anhalten. Um die Zeit bis dahin zu überstehen, müssten Kredite von mehreren Millionen Franken aufgenommen werden. Eine Rückzahlung der Gelder würde drei bis vier Jahre beanspruchen.
Dringende Investitionen könnten somit nicht gemacht werden, was auf die Leistung von Maschinen und die Qualität der Produkte einen negativen Einfluss hätte, wie das Unternehmen weiter schrieb. Die Ursprünge der Jenny Fabrics reichen zurück bis ins Jahr 1834. Damals nahm Fridolin Jenny in Ziegelbrücke eine Spinnerei in Betrieb.
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