MissbrauchsvorwürfeVerein von LGBT+-Anlaufstellen in der Ostschweiz löst sich auf
masn, sda
17.5.2024 - 10:12
Nach Missbrauchsvorwürfen gegen zwei leitende Personen des Vereins «Sozialwerk.LGBT+» mit Anlaufstellen für queere Jugendliche in Buchs SG und Chur GR wird sich der Verein auflösen. Die beiden Treffs bleiben gemäss einer Vertreterin des Vereins geschlossen. Neue Konzepte für ein Jugendangebot würden derzeit ausgearbeitet.
17.05.2024, 10:12
SDA
«Durch die vorgefallene Situation kann der Jugendtreff, hinter dem der Verein «Sozialwerk.LGBT+» steht, nicht mehr weiter als sicherer Ort für Jugendliche dienen.» Das schrieb Viktoriya Schiefer, Vorstand und Co-Präsidium des Vereins, am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA und bestätigte damit einen Bericht des Ostschweizer Fernsehsenders TVO vom Donnerstagabend.
Die Treffs in Buchs und Chur werde es in der bisherigen Form nicht mehr geben, schrieb Schiefer weiter. Aktuell sei der Verein daran, ein neues Konzept auszuarbeiten. «Das neue Angebot, anders als beim Sozialwerk.LGBT+, wird sein Fokus auf Wüsche und Bedürfnisse sowie auf die Vielfältigkeit und Vielseitigkeit der Jugendliche legen», teilte Schiefer weiter mit.
Die Themen, denen sich das neue Angebot widmen soll, werden gemäss Schiefer gemeinsam mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen ausgearbeitet. Es sei geplant, weiterhin in Buchs tätig zu sein. Ob das neue Angebot auch in anderen Städten verfügbar sein wird, sei aktuell noch offen.
Ausgang der Abklärungen weiterhin offen
Mitte April hatte der «Tagesanzeiger» berichtet, dass die St. Galler Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren gegen einen Vorstand des Vereins sowie gegen den Geschäftsleiter führe. Es gehe darin um den Verdacht auf strafbare Handlungen gegen die sexuelle Integrität, hatte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA den Bericht damals bestätigt.
Der Ausgang des Verfahrens ist weiterhin offen, bestätigte die Staatsanwaltschaft am Freitag eine erneute Anfrage. Die Kantone St. Gallen und Graubünden sowie die Stadt Chur unterstützten die Anlaufstellen.
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