Die Demonstration führte über die Hardbrücke.
Auf der Hardbrücke in Zürich ging kurzzeitig nichts mehr: Die Demonstrierenden nahmen sie in Beschlag.
Tausende ziehen an Wohndemo durch die Zürcher Strassen - Gallery
Die Demonstration führte über die Hardbrücke.
Auf der Hardbrücke in Zürich ging kurzzeitig nichts mehr: Die Demonstrierenden nahmen sie in Beschlag.
Mehrere tausend Personen haben am Samstagnachmittag in Zürich gegen Wohnungsnot demonstriert. Der Umzug führte über die Hardbrücke und dem Polizei- und Justizgebäude, einem Feindbild der Linken, vorbei.
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- Mehrere tausend Personen haben am Samstagnachmittag in Zürich gegen Wohnungsnot demonstriert.
- Entlang der Route zündeten Demonstrierende Pyros und sprayten Parolen an diverse Hausfassaden und Schaufenster.
- Die Organisatoren forderten den Verzicht auf Profit bei Mieten und eine «andere Stadt».
Der ungewöhnliche Weg wurde gewählt, weil es zuvor in der Langstrassenunterführung zu einem schweren Unfall gekommen war, wie die Polizei gegenüber den Medienvertretern vor Ort bestätigte.
Die lange Ausweichroute führte an heiklen Stelle vorbei. Gegen den Prime Tower etwa warfen antikapitalistische Demonstrierende Farbbeutel, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort beobachtete.
Auf der Hardbrücke war auch der Verkehr eine Zeit lang komplett blockiert, die Demonstrierenden nutzten die seltene Gelegenheit zu Fuss auf der Hauptverkehrsachse zu sein, zu einem längeren Aufenthalt.
Polizisten in Vollmontur standen vor dem Polizei- und Justizgebäude. Der linksautonome Block beschimpfte diese immer wieder und warf Plastikflaschen und -becher. Zu grösseren Zwischenfällen kam es aber nicht. Entlang der Route zündeten Demonstrierende Pyros und sprayten Parolen an diverse Hausfassaden und Schaufenster.
Parteisymbole unerwünscht
Zur bewilligten Demonstration, die beim Landesmuseum startete, riefen verschiedene Organisationen aus dem linken Spektrum auf. Vor allem Linksautonome und die Besetzerszene waren präsent. Aber auch Gruppen von Mieterinnen und Mietern, die sich zusammengeschlossen hatten, um in ihren Siedlungen und Häusern für den Verbleib zu kämpfen.
Die Organisatoren forderten den Verzicht auf Profit bei Mieten und eine «andere Stadt». Konzerne, Yuppies und Gentrifizierung waren die Feindbilder. Symbole von Parteien waren ausdrücklich nicht erwünscht. Einzig die links-alternative Partei AL, die nicht im Stadtrat vertreten ist, zeigte sich offen.
Auf Plakaten und Transparenten wurde etwa «Friede den Hütten, Krieg den Palästen», eine solidarische Wohnpolitik oder die Verdichtung des Zürichbergs gefordert.
Die Demonstration endete gegen 17.30 Uhr nach rund drei Stunden auf dem Helvetiaplatz mit einer Schlusskundgebung und mehreren Reden. In den Kreisen 4 und 5 kam es wegen der Demonstration zu längeren Blockierungen des Individualverkehrs und des öV.