Bayern mit Stotterstart «Gucci»-Gnabry unter Beschuss – Neuer droht Gehaltseinbusse

SB10/DPA

25.1.2023 - 14:12

Im Gegensatz zu Maskottchen Bernie verspürt Joshua Kimmich keine gute Laune. 
Im Gegensatz zu Maskottchen Bernie verspürt Joshua Kimmich keine gute Laune. 
IMAGO/ActionPictures

Zwei 1:1-Unentschieden nach der langen WM-Pause sind zu wenig für die hohen Ansprüche beim FC Bayern. Trainer, Sportvorstand und Captain finden deutliche Worte für die Probleme auf und abseits des Rasens.

25.1.2023 - 14:12

Nach dem in letzter Minute abgewendeten Total-Fehlstart ins neue Fussballjahr sprach Sportvorstand Hasan Salihamidzic mit Blick auf das letzte Spiel der englischen Woche gegen Eintracht Frankfurt beim FC Bayern München Klartext. «Es ist jetzt höchste Zeit, dass wir umschalten, dass wir genauso anfangen, wie wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben, dass wir begreifen, dass es jetzt um die Meisterschaft geht», sagte Salihamidzic nach dem 1:1 am Dienstagabend gegen den 1. FC Köln. 



Vier Tage zuvor hatte der Hinrunden-Erste der Bundesliga im Topspiel bei RB Leipzig ebenfalls 1:1 gespielt. Vor der WM-Pause hatte es zehn Pflichtspielsiege nacheinander gegeben, die Bayern spielten dominant und effektiv. 

Ausflug zur Unzeit

Torschütze Joshua Kimmich war sauer über die erste Spielhälfte: «Für mich ist es eine Einstellungssache. Wir müssen gieriger und griffiger auftreten, das hat uns im letzten Jahr ausgezeichnet», sagte Kimmich. 

Vielleicht meinte der Captain mit dem Einstellungsdefizit auch seinen Kumpel Serge Gnabry. Der Flügelspieler wurde zur Halbzeit nach einer schwachen Leistung ausgewechselt. Der 27-Jährige flog zuletzt für einen Fashion-Trip nach Paris – mitten in einer Englischen Bundesliga-Woche. Die «Bild» taufte den modebewussten Profi auf «Gucci-Gnabry». «Das ist amateurhaft. Das ist genau das, was ich nicht mag. Das ist nicht Bayern München, irgendwo rumzuturnen, wenn man einen freien Tag hat», kritisierte Salihamidzic und kündigte Gesprächsbedarf an.

Nagelsmann: Entscheidungen nicht immer schön

Ebenfalls reden wollen die Bayern-Bosse laut «Sport Bild» mit Manuel Neuer. Weil der Goalie bei einer Ski-Tour eine schwere Verletzung davontrug und lange ausfallen wird, will man sich über einen möglichen Gehaltsverzicht unterhalten. Als Folge musste man kurzfristig auf Ersatzsuche und bezahlte für Yann Sommer acht Millionen Euro Ablöse an Mönchengladbach. Dazu sollen mögliche Bonuszahlungen kommen.

Schmerzhaft für Neuer ist auch die Trennung von Torwarttrainer Toni Tapalovic, der ein enger Freund des deutschen Nationalkeepers ist. Bei Sky erläuterte Julian Nagelsmann die Kündigung: «Dieses Miteinander (im Trainerteam) ist nie so entstanden, wie wir uns Verantwortlichen das vorstellen, deswegen haben wir den Schritt vollzogen.»



Solche Entscheidungen seien «nicht immer schön», müssten aber getroffen werden, fügte Nagelsmann hinzu. Vorerst übernimmt Tom Starke die Aufgabe als Torwarttrainer der Bayern-Profimannschaft.

Nagelsmann: «Keine Entscheidung gegen Neuer»

Nagelsmann: «Keine Entscheidung gegen Neuer»

Nach dem 1:1 gegen Köln äussert sich Bayern-Coach Julian Nagelsmann zur Entlassung von Torwart-Trainer Toni Tapalovic. Diese sei im Sinne des Klubs und nicht gegen Manuel Neuer beschlossen worden.

25.01.2023

Sommer zeigte sich überrascht vom Aus für Tapalovic. Dieser habe ihn «toll empfangen». Es sei eine klubinterne Entscheidung, betonte der 34-Jährige. Zu einer langfristigen Nachfolgelösung sagte Sommer: «Ich habe keine Ahnung, ich weiss es nicht.»

Fazit: Mit dem Auftauchen solcher Probleme lassen die Bundesliga-Konkurrenz auf ein Ende des Münchner Meister-Abonnements hoffen.

SB10/DPA