Interview Damien Brunner: «50 war die einzige Zahl, die mich in dieser Qualifikation interessierte»

Luca Betschart

9.3.2019

Damien Brunner blickt mit Biel auf eine gelungene Qualifikation zurück. 
Damien Brunner blickt mit Biel auf eine gelungene Qualifikation zurück. 
Bild: Keystone

Damien Brunner steht nach einer gelungenen Qualifikation vor seinen ersten Playoffs mit dem EHC Biel. Im Interview mit «Bluewin» erzählt der 32-Jährige, welche Statistik für ihn in der abgelaufenen Qualifikation von grösster Bedeutung war und erklärt das überraschend starke Abschneiden des Viertelfinal-Gegners aus Ambri.

In seiner ersten Saison im Seeland kam Damien Brunner schnell in die Gänge, war zwischenzeitlich Topscorer der Mannschaft und blieb während der ganzen Qualifikation verletzungsfrei. In 50 Spielen gelangen Brunner 18 Tore und 19 Assists, womit er seinen Teil zur Playoff-Qualifikaton des EHC Biel beitrug. «Bluewin» konnte dem 32-Jährigen zum Auftakt der Viertelfinal-Serie gegen Ambri-Piotta einige Fragen stellen.


Damien Brunner, die Qualifikation ist überstanden und die Playoffs stehen vor der Tür. Punktemässig war es für Sie die beste Saison seit ihrer Rückkehr aus der NHL. Sie konnten die Qualifikation durchspielen. Haben Sie sich im Sommer anders vorbereitet?

Nein, das Sommertraining verlief ähnlich wie sonst. Allerdings interessierte mich in dieser Saison einzig die Zahl 50 – für 50 gespielte Partien in der Qualifikation. Das hab ich geschafft, der Rest stand nicht im Vordergrund.


Nach einem überragenden Saisonstart rutschte Biel in der Tabelle etwas ab. Wie schätzen Sie die aktuelle Verfassung der Mannschaft ein?

Ich denke wir sind bereit. Wir zeigten während der ganzen Saison ansprechende Leistungen, auch wenn es resultatmässig nicht immer so gut aussah. Ich finde, wir spielten konstant gutes Eishockey. Wir haben über alle vier Linien ein gutes Kader und freuen uns, dass es am Samstag losgeht.


Nach 50 langen Spielen in der Qualifikation starten ab Samstag die Playoffs. Beginnt die Saison tatsächlich nochmals neu?

Ja, auf jeden Fall. Die Qualifikation ist wichtig, um die Struktur, die Hierarchie und den Flow in der Mannschaft zu finden. Als Team musst du einen Weg finden, das gespielte System zu verinnerlichen und so die Qualifikation für die Playoffs zu schaffen.

Ab jetzt beginnt es bei Null. Alles was bisher war, zählt nicht mehr. Es geht nicht mehr um Punkte, sondern nur noch um Siege. Das macht das ganze interessanter. Aber den Spielstil darfst du deswegen nicht verändern – es geht mehr darum, trotz noch weniger Platz und noch weniger Zeit die eigenen Stärken auszuspielen. Gleichzeitig solltest du möglichst wenig Fehler produzieren, weil diese schneller bestraft werden.


Trotzdem: In der Quali hat ihre Mannschaft gegen Ambri sehr gut abgeschnitten. Ist das ein Vorteil oder ein Nachteil?

Das ist eigentlich kein Thema. Es wissen alle, dass es bei Null losgeht. Ich habe in meiner Karriere selber schon alles erlebt. Ich habe Serien gewonnen, obwohl wir in der Quali vorher gegen den gleichen Gegner in allen Spielen unterlegen waren. Ich habe aber auch schon Playoff-Serien gegen Teams verloren, die wir in der Qualifikation dominierten. Aber wie gesagt: die Qualifikation liegt hinter uns, solche Dinge sind nicht mehr im Kopf.


Wo sehen Sie die grössten Stärken von Gegner Ambri-Piotta?

Ambri ist sehr gut gecoacht. Sie verinnerlichen das System, das ihnen erlaubt, gegen jeden Gegner eine konkurrenzfähige Mannschaft auf dem Eis zu haben. Die erste Linie ist extrem stark und wird aus meiner Sicht vom besten Spieler der Qualifikation angeführt. Und ihr Powerplay ist tödlich. Ausserdem arbeiten sie hart und ehrlich, mit viel Emotionen, Härte und Laufbereitschaft. Das ist eine gute Mannschaft.


Welche ist die grösste Stärke im eigenen Team?

Wir haben ein ausgeglichenes Kader, können über vier Linie powern und genau das wollen wir auch in den Playoffs zeigen.

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