Die ZSC Lions gehen im Playoff-Final gegen Lausanne 1:0 in Führung. Der 2:1-Sieg gegen Lausanne ist ein hartes Stück Arbeit mit Goalie Simon Hrubec und Traumtänzer Derek Grant als Matchwinnern.
Ohne zu brillieren blieben die ZSC Lions auch im neunten Spiel in diesen Playoffs der National League ungeschlagen. Sie waren über weite Strecken nicht besser als Lausanne, aber am Ende eine Spur abgeklärter.
Simon Hrubec wurde für die Zürcher auf ungewohnte Weise zu einer Art Matchwinner. Der tschechische Goalie handelte sich in der 25. Minute mit einem missglückten Befreiungsversuch eine Zweiminutenstrafe ein. Dieses brachte jedoch nicht eine 1:0-Führung für Lausanne, sondern (endlich) die notwendige Finalintensität bei den Lions.
Bis da – und vor allem zum Start des Mitteldrittels – war Lausanne nämlich die engagiertere Mannschaft und hätte eine höhere Führung als das 1:0 durch Damien Riat nach dem ersten Abschnitt verdient gehabt. Das missglückte Powerplay zog ihnen aber irgendwie den Stecker, während die Zürcher sich frei kämpften.
Grants ungeahnte Slalomkünste
Noch vor Ablauf des eigenen Überzahlspiels kassierte Lausannes Jiri Sekac seinerseits eine Strafe, und kaum war er zurück auf dem Eis, gelang Yannick Weber mit einem wohl von einem Mit- oder Gegenspieler leicht abgefälschten Schuss von der blauen Linie der Ausgleich. Das Highlight der Partie folgte nur drei Minuten später. Der Kanadier Derek Grant eroberte in der eigenen Ecke mit einem kernigen Check den Puck, kurvte dann über das ganze Feld und bezwang Lausannes erneut stilsicheren Goalie Connor Hughes zum 2:1.
Da sich dessen Gegenüber Hrubec (insgesamt 34 abgewehrte Schüsse) keinen weiteren Lapsus leistete, war dies bereits das Siegtor. Es war ein guter Lohn für ein vor allem zu Beginn recht schlappes Zürich. Einen Tag, nach dem der Sechseläuten-Böögg nicht angezündet werden konnte, fehlte auch im wie immer in diesen Playoffs ausverkauften Eisstadion in Altstetten etwas das Feuer. Die Lions verfügen allerdings in diesem Jahr über so viel Klasse und Stabilität, dass auch an einem weniger guten Tag gewinnen.
Lausanne zu Beginn besser
Mindestens bis zur 25. Minute und dem Powerplay, das ihm etwas den Rhythmus brach, war Lausanne das bessere Team mit mehr Energie gewesen. Das 1:0 fiel zwar in Überzahl, war aber nicht typisch. Goalie Hughes riskierte bei einem Ausflug Kopf und Kragen, lancierte aber geistesgegenwärtig einen Konter, den Riat kaltschnäuzig abschloss. Bei einer Druckphase zu Beginn des Mitteldrittels hatten die Waadtländer zudem Pech, als erneut Riat nur die Latte traf.
Telegramm:
ZSC Lions – Lausanne 2:1 (0:1, 2:0, 0:0)
12000 Zuschauer. – SR Wiegand/Borga, Fuchs/Obwegeser. – Tore: 15. Riat (Fuchs, Hughes/Powerplaytor) 0:1. 29. Weber (Lammikko) 1:1. 32. Grant (Christian Marti) 2:1. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 3mal 2 Minuten gegen Lausanne. – PostFinance-Topskorer: Andrighetto; Suomela.
ZSC Lions: Hrubec; Weber, Kukan; Lehtonen, Geering; Trutmann, Christian Marti; Chris Baltisberger, Phil Baltisberger; Andrighetto, Malgin, Balcers; Frödén, Grant, Hollenstein; Rohrer, Lammikko, Baechler; Riedi, Sigrist, Schäppi.
Lausanne: Hughes; Glauser, Jelovac; Heldner, Frick; Pilut, Genazzi; Thévoz; Rochette, Suomela, Salomäki; Riat, Fuchs, Sekac; Bozon, Jäger, Raffl; Holdener, Almond, Haapala; Kenins.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Harrington (überzähliger Ausländer), Lausanne ohne Aurélien Marti, Perrenoud (beide verletzt), Djoos (krank) und Kovacs (überzähliger Ausländer). Lausanne ab 58:12 ohne Torhüter.