Union Berlin lässt sich auch vom grossen Ajax Amsterdam nicht stoppen und stürmt nach einem 3:1-Heimsieg in die Achtelfinals der Europa League. Während die Fans ihren Coach feiern, bleibt Urs Fischer gewohnt bescheiden.
24.2.2023
Luca Betschart
Nach einem torlosen Remis in Amsterdam laufen die Eisernen vor heimischem Anhang im Rückspiel zur Höchstform auf, weisen Ajax mit 3:1 in die Schranken und schaffen damit den Sprung in den Europa-League-Achtelfinal. In seinem 191. Spiel an Unions Seitenlinie schreibt Fischer damit ein nächstes Kapitel Vereinsgeschichte.
«Der Weg ist unglaublich», schwärmt der ehemalige deutsche Nationalspieler Karl-Heinz Riedle bei RTL unmittelbar nach dem Schlusspfiff an der alten Försterei. «Was Union mit Urs geschaffen hat, das ist einfach einzigartig und wahrscheinlich nie mehr wiederholbar.»
Riedles warme Worte in Richtung des Schweizers sind kaum zu hören, weil die Union-Fans gleichzeitig den Namen ihres Coaches skandieren. «Logisch tut das gut», gesteht Fischer auf die Sprechchöre angesprochen und wendet sich der Fan-Kurve zu: «Ein toller Moment!»
«Wir hatten enorm viel Glück»
Einige Minuten später gibt sich Fischer an der Pressekonferenz gewohnt bescheiden. «Der Wahnsinn geht weiter, wirklich wahnsinnig», sagt der 57-Jährige. «Im Moment läuft auch vieles für uns. Gerade wenn ich dieses Spiel heute nehme. Ich glaube, heute hatten wir einfach enorm viel Glück. Das muss man dann auch sagen.»
Das Glück verdienen sich die Unioner mit harter Arbeit. «Wir wenden für das enorm viel auf. Wie die Mannschaft Bereitschaft zeigt, Wille, wie sie versucht, mutig zu sein, auch wenn sie leiden muss», lobt Fischer seine Schützlinge. «Das beschreibt sehr gut, wo die Mannschaft steht. Sie ist unermüdlich.»
Nun warten die Bayern
Viel Zeit den Achtelfinal-Einzug zu feiern bleibt den Unionern aber nicht. «Ich hoffe schnellstmöglich», sagt Fischer deshalb mit Blick auf die kurze Erholungszeit. «Morgen gilt die Aufmerksamkeit unserem nächsten Gegner.»
Und der heisst Bayern München. Im deutschen Topspiel am Samstag geht es um nicht weniger als die Tabellenführung in der Bundesliga. «Es gilt, nicht zu viel zu studieren, sondern dranzubleiben», will Fischer den Schwung mitnehmen und beweist so: Genug hat man bei Union Berlin noch lange nicht.
