FC Sion Constantin rügt den Captain: «Kouassi stellt den Trainer kalt»

lbe

17.2.2020

Cristian Constantin kritisiert Xavier Kouassi (links) nach dessen Platzverweis gegen Xamax scharf.
Cristian Constantin kritisiert Xavier Kouassi (links) nach dessen Platzverweis gegen Xamax scharf.
Bilder: Keystone

Nach der Derbyniederlage gegen Xamax steckt der FC Sion in der Super League mitten im Abstiegskampf. Für Präsident Christian Constantin ist der Schuldige schnell ausgemacht – und für einmal liegt es nicht am Trainer.

Seit dem Auftakt in die Rückrunde gewinnt der FC Sion in vier Spielen nur einen einzigen Punkt. Gegen Schlusslicht Thun und zuletzt gegen den Vorletzten Xamax setzt es gleich zwei empfindliche Niederlagen ab. Die Folge: Der Vorsprung auf den Abstiegsplatz ist mittlerweile auf vier Punkte geschrumpft. Das sorgt im Wallis für Unruhe.

Präsident Christian Constantin weiss, was es geschlagen hat. «Wir haben all unsere Reserven aufgebraucht. Der Favorit auf den Abstieg ist Sion, wir dürfen uns keine Illusionen machen», spricht der 63-Jährige nach der Heimpleite gegen Neuenburg Klartext. «Vor dem Anpfiff waren wir vielleicht im gleichen Spitalzimmer wie Xamax, aber zu Spielende sind wir auf der Intensivstation gelandet», sagt er am Sonntag im Interview mit «sport-center». Die Spieler selbst seien sich dieser Gefahr allerdings nicht bewusst.

Constantin kritisiert Captain Kouassi

Trotz den jüngsten Entwicklungen scheint Trainer Ricardo Dionisio aber auch die Derbyniederlage gegen Xamax am letzten Samstag zu «überleben». Denn für CC ist der Schuldige für einmal nicht an der Seitenlinie, sondern auf dem Platz zu finden: «Ricardo (Anm. d. Red.: Dionisio) hat kein Glück und die Spieler helfen ihm nicht. Kouassi stellt den Trainer kalt. Wir werden von dem, was er tut, umgebracht.»

Gemeint ist Sions Captain Xavier Kouassi, der am Samstag nach 55 Minuten und kurz nach dem Sittener Ausgleich mit der zweiten gelben Karte vom Platz fliegt. «Sein Verhalten schadet dem gesamten Klub und der Arbeit des Staffs. Ich kann ihm mehr Schuld geben als meinem Trainer. In der Pause sagte ich ihm noch, er solle sich beruhigen», kritisiert CC und legt nach: «Bereits in Thun war er derjenige, der uns das Spiel ruinierte.»

Für Sion geht es in der Super League am Sonntag mit dem Gastspiel in Lugano weiter. Und es scheint, als dürfte sich Trainer Dionisio – ohne den gesperrten Kouassi – keine weitere Niederlage erlauben. «Ich habe den Stecker nicht gezogen, aber es wird nicht 36 Runden dauern, bis ich handle. Entweder mein Coach reagiert oder er lässt sich ersetzen.»

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