Die 4. Etappe des Giro d'Italia nach Andora wird zur Beute von Jonathan Milan. Der Italiener setzt sich an der ligurischen Küste im Sprint des Feldes knapp vor dem Australier Kaden Groves durch.
Auf den Tag genau ein Jahr nach seiner Siegpremiere am Giro reüssierte Jonathan Milan in seinem Spezialgebiet, was ihn am Tag nach seinem 2. Platz zum neuen Führenden der Sprintwertung macht. Vor Jahresfrist konnte der 23-Jährige vom Team Lidl-Trek das Punktetrikot bis ganz zum Ende der dreiwöchigen Rundfahrt behaupten.
Das rosafarbene Leadertrikot bleibt nach dem 190 km langen Teilstück auf den Schultern von Topfavorit Tadej Pogacar. Der Giro-Debütant aus Slowenien führt im Gesamtklassement weiterhin 46 Sekunden vor dem Waliser Geraint Thomas.
Aufgabe von Giro-Pechvogel Girmay
Geprägt wurde der Renntag lange Zeit von zwei Ausreissern, die erst knapp 5 km vor dem Ziel gestellt wurden, sowie vom Regen. Die nassen Strassen führten zu zahlreichen Stürzen. Unter den Gestürzten befand sich auch Afrikas Rad-Star Biniam Girmay, der gleich zwei Mal binnen weniger Kilometer zu Fall kam und die Rundfahrt aufgeben musste.
Damit bleibt der Giro für den Eritreer, der am Vortrag beim Sprintsieg des Belgiers Tim Merlier noch Etappendritter geworden ist, mit viel Pech verbunden. Vor zwei Jahren hatte Girmay die 10. Etappe gewonnen und bei der anschliessenden Siegerehrung den Korken seiner Champagner-Flasche ins Auge bekommen. Daraufhin konnte der 24-Jährige das Rennen am nächsten Tag nicht mehr fortsetzen.
Tribut an «Super Mario»
Am Mittwoch führt der Giro von Genua weiter Richtung Süden in die Toskana. Beim Ziel nach 178 km in Lucca dürfte erneut ein Sprinter die besten Karten auf den Tagessieg haben. Das passt, ist das charmante Städtchen doch der Geburtsort des wohl grössten italienischen Sprinters überhaupt: Mario Cipollini. Mit 42 Etappensiegen im Rahmen der Italien-Rundfahrt hält der 57-jährige «Cipo» den Rekord.