Fussball-Talk Heimspiel Hüppi: «Man muss als Präsident nicht mit dem Vorschlaghammer reinschlagen»

tbz

23.9.2019

FCSG-Präsident Matthias Hüppi gibt sich trotz Cup-Aus sehr optimistisch.
FCSG-Präsident Matthias Hüppi gibt sich trotz Cup-Aus sehr optimistisch.
Bild: Keystone

FCSG-Präsident Matthias Hüppi spricht im Teleclub-Fussball-Talk «Heimspiel» über die junge St. Galler Mannschaft, betont die Wichtigkeit seiner Aufbauarbeit und verrät, weshalb er den FC Freiburg kopieren möchte.

«Meine Frau fragt mich immer, wer denn mich wieder aufbaut», sagt Matthias Hüppi mit einem Lächeln im Teleclub-Fussball-Talk «Heimspiel» neun Tage nach der zermürbenden Cup-Niederlage des FC St. Gallen in Winterthur. In einer Woche, in der es in der Ostschweiz viele hängende Köpfe gab, gelang es Grün-Weiss aber, sich wieder zu fangen und in der Super League den dritten Sieg in Serie aneinanderzureihen. Und obwohl das Weiterkommen im Cup eines der ganz grossen Ziele der «Espen» war, gibt sich Präsident Hüppi sehr optimistisch.

«Wir wollen wie Freiburg sein»

«Es braucht sicher ein halbes Jahr oder ein Jahr. Aber im Laufe dieser Saison werden wir sichtbare Schritte machen.» Es sind zwar klare Worte, nur hat man diese in St. Gallen vielleicht schon zu oft gehört. Seit Jahrzehnten scheint der Verein keine wirklichen Fortschritte zu machen. Das soll sich nun aber ändern. «Wir wollen wie Freiburg sein», verrät Hüppi. Ihm gefalle wie der Bundesligist aus dem Breisgau geführt werde und er will in der Ostschweiz eine ebenso intensive Verbindung zu den Fans aufbauen.

Diese besteht in St. Gallen eigentlich schon. Der eine oder andere Fan wird sich aber fragen, ob man sportlich keine höheren Ziele anstrebt, als es dies ein SC Freiburg in der Bundesliga tut. Immerhin hat der FCSG die drittgrösste Fanbasis der Schweiz. Hüppi verneint aber: «Wir wollen nicht brilliant in der Landschaft stehen, das würde auch nicht zu uns passen. Aber wir wollen alles tun, um die Grossen im Schweizer Fussball zu ärgern.»

«Bei uns gleicht niemand die Rechnung aus»

Ein bisschen anders sieht das Teleclub-Experte und ehemaliger FCSG-Trainer Rolf Fringer, der den Klub als launisch betrachtet: «St. Gallen kann ganz vorne mitspielen. Es kann aber auch ganz schnell gehen und dann geht es wieder um die Barrage.» Da wird ihm wohl jeder fussballbegeisterte Ostschweizer sofort beipflichten.

Hüppi ist vielleicht ein bisschen realistischer als die optimistischen Anhänger. Der FC St. Gallen hat keinen Geldgeber: «Bei uns gleicht niemand am Ende der Saison die Rechnung aus. Und das wollen wir eigentlich auch gar nicht, das ist ja die Herausforderung.» Dadurch sind Entscheidungen, die auf Führungsebene getroffen werden, umso wichtiger. «Man muss Aufbauarbeit betreiben als Präsident, nicht mit dem Vorschlaghammer reinschlagen.»

Aktuell grüsst der FCSG nach dem Sieg über Servette vom vierten Platz. Wenn es so weiter geht, ist dieser sichtbare Schritt vielleicht schon zur Hälfte gemacht.



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