Super League Nächstes Spiel abgesagt – Streller über Häufung in der Schweiz: «Das ist beängstigend»

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2.12.2020

Das Spiel vom Samstag zwischen St. Gallen und Vaduz muss verschoben werden.
Das Spiel vom Samstag zwischen St. Gallen und Vaduz muss verschoben werden.
Bild: Keystone

Schon wieder muss in der Super League ein Spiel verschoben werden. Der Schweizer Fussball kriegt das Corona-Problem weiter nicht in den Griff, während in anderen Ligen noch keine einzige Partie abgesagt werden musste. Woran liegt das?

Das Ost-Derby zwischen St. Gallen und Vaduz vom kommenden Samstag muss verschoben werden. Die Quarantäne für die Espen, die sich seit letztem Freitag und den positiven Corona-Tests von Betim Fazliji und Lukas Watkowiak isoliert hatten, muss aufgrund drei weiterer Covid-19-Fälle beim FCSG bis zum 5. Dezember verlängert werden. 

«In den vergangenen Tagen sind mit Yannis Letard, Nicolas Lüchinger und Miro Muheim drei weitere Spieler positiv auf Covid-19 getestet worden», teilen die St. Galler am Mittwochnachmittag mit. Die Swiss Football League habe dem Antrag auf eine Spielverschiebung zugestimmt.

Schon das Auswärtsspiel der St. Galler vom letzten Wochenende gegen den FC Zürich musste abgesagt werden. Mittlerweile wurden in der Super League alleine in dieser Saison bereits zwölf Spiele wegen Corona-Fällen verschoben. In der Challenge League sind es bislang deren neun Partien.

Warum bekommt der Schweizer Fussball das Problem nicht in den Griff, während in anderen Ligen alles ziemlich reibungslos über die Bühne geht? Auch in Deutschland oder England beispielsweise werden immer wieder Spieler positiv aufs Coronavirus getestet, eine Partie musste deswegen aber weder in der Bundesliga noch in der Premier League verschoben werden. Und auch in der Champions League konnten bislang alle Spiele wie geplant ausgetragen werden.

Sind Schnelltests die Lösung?

Warum müssen in der Super League Woche für Woche Spiele verschoben werden und in anderen Ligen nicht? «Ich habe dafür keine Erklärung», sagt «blue»-Experte Marco Streller am Dienstag im Champions-League-Studio. «Es ist beängstigend, dass in der Schweiz so viele Spiele nicht angepfiffen werden und international schon.»

Für Rolf Fringer ist klar, dass das an der strengen Quarantäne-Regel liegt: Wird ein Spieler positiv getestet, muss sich die ganze Mannschaft in Isolation begeben, sofern mehrere Profis mit dem Infizierten in Kontakt kamen. «Das Ziel muss sein, dass der Infizierte in Quarantäne muss und die anderen weiterspielen können», forderte der «blue»-Experte bereits Anfang Monat im Fussball-Talk «Heimspiel».

Klar ist auch, dass in den grossen Ligen viel mehr getestet wird als in der Schweiz. Weil das auch mit hohen Kosten verbunden ist und sich die Klubs das in der ohnehin schon schwierigen Zeit nicht leisten wollen und können. Eine Lösung wäre, dass die Kosten für die Schnelltests (rund 150'000 Franken pro Klub bis Ende Saison) vom Bund übernommen werden.

«Oder dass zumindest ein Teil davon übernommen wird», so Fringer, der sich sicher ist, dass das Quarantäne-Problem dann behoben wäre. «Je mehr du testen kannst, desto mehr weisst du, wer nicht infiziert ist. Wenn du diese Sicherheit hast, kannst du dann auch mit gutem Gewissen weiterspielen.»

Super League am Mittwoch: Drei Spiele stehen an

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