Last-Minute-Schocker Wicky: «Es tut extrem weh, aber ich kann dem Team nicht viel vorwerfen»

sda/pat

21.7.2018 - 22:20

Beim FCB wird es nach der Niederlage gegen St. Gallen bereits ungemütlich. Einen Fehlstart wollte man unbedingt vermeiden. Hier gibts alle Infos zum Spiel und die Stimmen der Trainer.

Die grösste Pointe im ereignisreichen, überaus unterhaltsamen Saison-Eröffnungsspiel folgte ganz zum Schluss: Es liefen die letzten Sekunden, 1:1 stand es zwischen dem FC Basel, der sich den Meistertitel von YB zurückholen will, und St. Gallen, bei dem man in den letzten Wochen nicht so richtig wusste, wo es in diesem ausgeglichenen Pulk hinter dem Spitzenduo anzusiedeln ist.

Marco Aratore gelangte an der Strafraumecke zum Ball, versuchte es aus schwieriger Position mit einem Schlenzer, und prompt wurde dieser von Vincent Sierro leicht, aber entscheidend zum 2:1 abgefälscht. St. Gallen feierte im St.-Jakob-Park ausgiebig einen Last-Minute-Erfolg und deutete an, dass das von Sportchef Alain Sutter auf einem Dutzend Positionen umgestellte und auf den ersten Blick wild zusammengewürfelte St. Galler Kader durchaus zu Positivem imstande ist.

Basels Ajeti klagt: «Fussball ist ungerecht»

Beim FC Basel trat dagegen ein, was man tunlichst vermeiden wollte: Vor dem kapitalen Hinspiel der Champions-League-Qualifikation bei PAOK Saloniki nahm die Anspannung weiter zu. Allerdings war es keineswegs ein schlechter Auftritt der Basler, die auf das 0:5 im letzten Testspiel gegen Feyenoord Rotterdam reagieren wollten und es auch taten. Es ist deshalb nicht abwegig, dass Trainer Raphael Wicky mit der Leistung seiner Spieler zufrieden ist: «Es tut extrem weh, aber ich kann dem Team nicht viel vorwerfen.» Sie hätten viele Torchancen erarbeitet, aber daraus zu wenig gemacht. Sein Blick ist bereits wieder nach vorne gerichtet. Etwas übertrieben klagte der im Abschluss glücklose Albion Ajeti: «Fussball ist ungerecht!»

Tatsächlich hatten die Basler, bei denen Neuzugang Aldo Kalulu auf Anhieb auf der Zehnerposition überzeugte und einzig Valentin Stocker abfiel, diverse Möglichkeiten. Einen Treffer erzielten sie selbst aber nicht; der Ausgleich zum 1:1 in der 66. Minute war ein Eigentor. Jordi Quintilla köpfelte eine scharfe Flanke von Kevin Bua sehenswert ins eigene Tor.

Abgesehen von dieser Szene kamen die Hauptprotagonisten auch auf St. Galler Seiten aus Basel: Der vom FCB nach einer Ausleihe definitiv abgegebene Cédric Itten brachte die Gäste in der 56. Minute mit einem schönen Schlenzer aus knapp 20 Metern in Führung, und Marco Aratore, der in der 94. Minute entscheidend abschloss, ist ebenfalls ein gebürtiger Basler und ehemaliger FCB-Junior.

Zeidler freut sich: «Ich hab selten so etwas erlebt»

Der neue FCSG-Coach Peter Zeidler ist natürlich zufrieden, mahnt aber auch gleich, dass man jetzt nicht abheben müsse. «Wir hätten auch verlieren können.» Mit dem Sieg habe man aber gleich die Verbindung zu den Fans hergestellt, freut sich Zeidler. Ja, der neue starke Mann beim FCSG hat sichtlich Spass an seinem Job.

Fringer deckt Basels Fehler vor dem 0:1 auf

Basel – St. Gallen 1:2 (0:0)

25'648 Zuschauer. - SR San. - Tore: 57. Itten 0:1. 66. Quintilla (Eigentor) 1:1. 94. Sierro (Aratore) 1:2.

Basel: Omlin; Widmer (67. Riveros), Suchy, Frei, Petretta; Serey Die, Zuffi; Bua (83. Van Wolfswinkel), Kalulu, Stocker (64. Oberlin); Ajeti.

St. Gallen: Stojanovic; Tschernegg, Silvan Hefti, Vilotic, Wittwer; Quintilla; Tafer (77. Aratore), Kutesa (68. Sierro), Ashimeru; Itten (89. Buess), Ben Khalifa.

Bemerkungen: Basel ohne Balanta, Campo, Kuzmanovic und Xhaka (alle verletzt), St. Gallen ohne Barnetta, Kchouk, Bakayoko (alle Trainingsrückstand), Wiss, Nias Hefti (beide überzählig), Koch, Muheim und Kräuchi (alle verletzt). Verwarnungen: 20. Quintilla (Foul). 38. Vilotic (Foul). 44. Ajeti (Foul). 59. Tschernegg (Foul). 65. Kutesa (Foul). 69. Kalulu (Unsportlichkeit). 93. Serey Die (Foul).

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