Trainerkandidatin Wird beim FCZ künftig eine Frau Dzemaili und Co. einheizen?

Patrick Lämmle

27.5.2021

Wird Inka Grings Cheftrainerin beim FCZ?
Wird Inka Grings Cheftrainerin beim FCZ?
Bild: Keystone

Am Mittwoch wurde Massimo Rizzo trotz Vertrag bis 2022 als FCZ-Trainer freigestellt. Wer die Nachfolge antritt, ist noch nicht bekannt. Hier sind einige Kandidaten – und vor allem eine Kandidatin.

Patrick Lämmle

Ganz grundsätzlich
Eine Frau als Fussball-Coach einer Profi-Männermannschaft – was hältst du davon?

«Die Zukunft des Fussballs ist weiblich», meinte schon der ehemalige Fifa-Präsident Sepp Blatter in den 1980er-Jahren. Damit lag er nur teilweise richtig. Zwar gibt es heute weltweit Millionen Mädchen und Frauen, die den Sport ausüben, doch nur ein Bruchteil von ihnen kann vom Fussball leben. Und in den Führungsetagen der Profivereine, da trifft man nur selten Frauen an.

Im Fussball herrsche vielerorts ein «Macho-Klima», drückte es Tatjana Haenni vor zwei Jahren in einem Interview aus. Haenni war langjährige Präsidentin der FCZ-Frauen und erinnerte sich damals, dass sie auch in ihrer Zeit bei der Fifa kaum Gehör fand. Man habe sie zwar stets mitreden lassen und ihr auch zugehört, «doch unterschwellig wurde ich oft belächelt». In den Gremien, wo die Entscheidungen gefällt worden seien, da sei sie nicht vertreten gewesen.

Nun könnte der FC Zürich eine Vorreiterrolle einnehmen und dem (Frauen)-Fussball einen Boost verleihen. Diese Spekulationen heizt der «Blick» an. Kraft verleiht dem Gerücht eine im Februar getätigte Aussage Heliane Canepas: «Irgendwann wird auch bei uns eine Frau eine Männermannschaft trainieren können.» Ist die Zeit bereits jetzt reif dafür?

Schenkt der FCZ einer Frau das Vertrauen?

Inka Grings, seit Februar dieses Jahres Trainerin der FCZ-Frauen und Stürmertrainerin in der Academy, hat bereits Erfahrungen als Trainerin im Männerfussball gesammelt. Erst als U17-Trainerin bei den Männern des FC Viktoria Köln, dann als Cheftrainerin des SV Straelen, wo sie im Frühling 2019 zur ersten Trainerin eines Vereins aus den obersten vier deutschen Ligen wurde.

Deutschlands Rekord-Torjägerin, die im «Aktuellen Sportstudio» fünf von sechs Bällen in der Torwand versenkte, hat dabei bewiesen, dass sie der Aufgabe gewachsen ist. Den kleinen Dorfverein hat sie in die Vierte Liga geführt und ihre Bilanz liess sich mehr als sehen: Von sieben Regionalliga- und 22 Oberligaspielen beim SV Straelen hat sie 22 Siege, zwei Unentschieden und nur fünf Niederlagen eingefahren. Eine Erfolgsquote, von der man beim FCZ träumt.

Bei ihrer Antrittspressekonferenz in Zürich sagte sie im Februar: «Die FCZ Frauen fussballerisch weiterzuentwickeln und meine eigenen weitereichenden Ziele im Junioren-/Männerbereich zu verfolgen, lassen sich hier beim FC Zürich optimal verbinden. Ich freue mich auf die herausfordernde Aufgabe.»

Es ist also kein Geheimnis, dass Grings gerne im Männerfussball weitere Spuren hinterlassen würde. Und interne Lösungen sind ja keine Seltenheit im Fussball-Business. Assistenztrainer oder Juniorencoaches, die zum Chefcoach aufsteigen, das gab es schon zur Genüge. Eine Frau an der Seitenlinie, das gab es im Schweizer Profifussball aber noch nicht.

Grings oder doch eine «klassische» Lösung?

Als Aussenstehender fragt man sich: Warum sollte Grings keine Chance verdienen? Klar könnte sie krachend scheitern, doch sind das viele ihrer männlichen Vorgänger nicht auch? Klar ist, dass jede ihrer Handlungen mit Argusaugen beobachtet würde – sie stünde von Beginn an im Fokus. Für den FCZ gäbe es wohl kaum eine günstigere Imagekampagne – allerdings nur dann, wenn es nicht zu einer frühzeitigen Entlassung käme. Wir erinnern uns an den SC Bern, der Florence Schelling als Sportchefin installierte und nach nur einem Jahr wieder entliess – beides schlug hohe Wellen.

Ob die Canepas bereit sind, dieses «Risiko» einzugehen ist fraglich. Und so gibt es auch die üblichen Trainer-Kandidaten. Zu ihnen gehört mit Sicherheit auch Giorgio Contini. Obschon er in Lausanne in den letzten Jahren Grosses geleistet hat, musste er Ende Saison den Verein verlassen. Einer der derzeit ebenfalls mit diversen Vereinen in Verbindung gebracht wird, ist Bruno Berner. Er gilt als grosses Trainertalent und hat beim SC Kriens in der Challenge League Werbung in eigener Sache betrieben. Auch Vaduz-Coach Mario Frick ist derzeit ein hochgelobter Trainer – natürlich kommt auch sein Name ins Spiel.

Den FCZ-Profis Feuer unter dem Hintern machen, das könnte natürlich auch Canepas Hündin Chilla. Dem Vernehmen nach soll sie aber nicht für das Amt des Chefcoaches zur Verfügung stehen.

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Sowas sieht man auch nicht alle Tage: Kurz nach dem FCZ-Ausgleich durch Blaz Kramer stürmt die Hündin von FCZ-Präsident Ancillo Canepa den Rasen! Es handelt sich übrigens nicht wie vom Kommentator vermutet um Kookie, nein, das ist Chilla.

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