Die Europameisterschaft ist in vollem Gange. Am Dienstag steht die Entscheidung in der Gruppe D an. In unserem Tagesticker halten wir dich über alle News rund um das Turnier auf dem Laufenden.
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Liveticker
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Liveticker beendet
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22. Juni
Ousmane Dembélé muss sich erneut operieren lassen
Ousmane Dembélé vom FC Barcelona muss sich einer neuerlichen Operation unterziehen. Der französische Stürmer wurde im EM-Spiel gegen Ungarn nach einem Schlag aufs Knie kurz vor Schluss ausgewechselt.
Wie der FC Barcelona bekanntgab, zog sich Dembélé in dieser Partie vom letzten Samstag eine Sehnenverletzung im rechten Knie zu.
Für Dembele ist es bereits die dritte Operation, seit er im Jahr 2017 für 105 Millionen Euro von Dortmund nach Barcelona wechselte. Der 24-Jährige hatte im September 2017 und im Februar 2020 jeweils einen Sehnenriss im Oberschenkel erlitten.
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Politik fürchtet die Endspiele in London
Trotz der derzeit in Grossbritannien grassierenden Delta-Mutante des Coronavirus (am Montag wurden über 10'000 Neuansteckungen verzeichnet) plant der europäische Fussballverband für die entscheidende Turnierphase weiterhin mit dem Hauptstandort London. Es gebe keine Pläne, die beiden Halbfinalspiele und das Final an einen anderen Ort zu verlegen, teilte die UEFA mit. Kurz später vermeldeten die englischen Behörden, dass für die entscheidende Phase des Turniers gar 60'000 Zuschauer ins Londoner Stadion eingelassen werden sollen.
Ausserhalb des Königreichs werden diese Meldungen von unguten Gefühlen begleitet. Peter Liese, Gesundheitsexperte des Europäischen Parlaments, schrieb der UEFA in einem offenen Brief: «Die Ausbreitung der Delta-Variante macht es unmöglich, dass in London 40'000 Zuschauer beim Endspiel ins Stadion kommen.»
Warnende Worte an die Veranstalter richtete auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel: «Ich hielte es nicht für gut, wenn es dort voll besetzte Stadien gäbe.» Einen Schritt weiter ging Italiens Ministerpräsident Mario Draghi: «Ich werde mich dafür einsetzen, dass das Endspiel nicht in einem Land stattfindet, in dem die Ansteckungsgefahr sehr gross ist.»
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Kimmich, Hummels, Gnabry und Co. glänzen als Boyband
Bei Deutschland werden in der Zeit zwischen den Spielen keine Haare gefärbt, sondern es wird Gitarre gespielt und gesungen. Joshua Kimmich, Kevin Volland, Serge Gnabry und Jonas Hofmann fanden sich mit ihren Gitarren zum gemeinsamen Auftritt zusammen. Begleitet wurden sie im Team-Quartier in Herzogenaurach von den Sängern Mats Hummels und Kevin Trapp.
Ihr Kollege Robin Koch stellte ein kurzes Video auf seinen Instagram-Kanal, auf dem seine Mitspieler den 90er-Jahre-Hit «What's up?» der Rockband 4 Non Blondes intonieren. Sein Kommentar dazu: «Boyband izz da». Auf einem anderen Video von Christian Günter sind Volland, Hofmann und Kimmich mit «She will be loved» von Maroon 5 zu sehen.
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Mount und Chilwell bis Montag in Isolation
Die englischen Internationalen Mason Mount und Ben Chilwell werden womöglich auch den EM-Achtelfinal verpassen. Die beiden müssen bis am nächsten Montag vom Rest der Mannschaft isoliert werden.
Die beiden müssen bereits für das dritte Vorrundenspiel am Dienstag gegen Tschechien passen, nachdem sie am vergangenen Freitag nach dem 0:0 gegen Schottland engen Kontakt mit dem schottischen Spieler Billy Gilmour hatten, der am Montag positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Bei Mount und Chilwell fielen die Testergebnisse negativ aus.
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Infantino trifft Putin
FIFA-Präsident Gianni Infantino hat sich am Montag mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin getroffen und mit diesem in Moskau unter anderem über die Auswirkungen der WM 2018 in Russland auf den Fussball und dessen Stellenwert in der Gesellschaft gesprochen. Zudem sei bei dem Treffen im Kreml über Strategien zur Entwicklung des Sports und die Vorbereitungen für die WM 2022 in Katar gesprochen worden, teilte der Weltverband mit.
«Russland ist eine sehr stolze Fussballnation und hat 2018 die Herzen vieler neuer Fans erobert», wird Infantino in der Mitteilung der FIFA zitiert. Er danke «dem Präsidenten der Russischen Föderation und dem Russischen Fussballverband dafür, dass sie nicht nur weiterhin die Grundlagen des Fussballs für den Erfolg unterstützen, sondern auch die Kraft des Fussballs nutzen, um die Vielfalt auf und neben dem Spielfeld zu fördern», sagte der 51-jährige Infantino weiter. «Russland und das russische Volk haben nach dem Turnier einen ausserordentlich positiven Eindruck bei allen Beteiligten hinterlassen. Dies ist sicherlich ein lang anhaltendes Vermächtnis der Weltmeisterschaft, die hier vor drei Jahren stattfand.»
Nach dem Treffen mit Putin besuchte Infantino am Montagabend in St. Petersburg das EM-Vorrundenspiel Finnland – Belgien (0:2).
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Deutschland wohl ohne Müller gegen Ungarn
Ohne Thomas Müller, aber wieder mit Mats Hummels und Ilkay Gündogan hat Deutschland das Abschlusstraining für das letzte EM-Gruppenspiel gegen Ungarn bestritten. Müller absolvierte am Dienstag wegen seiner Kapselverletzung im Knie zunächst Stabilisationsübungen im Pavillon des Adi-Dassler-Stadions in Herzogenaurach. Ein Einsatz des Bayern-Profis für die Partie am Mittwoch ist somit unwahrscheinlicher geworden.
Bundestrainer Joachim Löw dürfte bei Müller kein Risiko eingehen, zumal in Leon Goretzka ein wieder fitter Ersatz für die Position bereitstünde. Der DFB hatte zuvor mitgeteilt, dass die Ärzte die Blessur des 31-jährigen Müller täglich bewerten müssten. Ein Ausfall sei noch nicht fix. Zum Trainingsgelände war Müller mit dem Fahrrad geradelt. Anschliessend machte er mit getaptem Knie gemeinsam mit dem ebenfalls verletzten Lukas Klostermann und einem DFB-Physiotherapeuten eine Laufeinheit.
Hummels und Gündogan scheinen für einen Einsatz gegen Ungarn bereit. Innenverteidiger Hummels hatte nach dem 4:2 gegen Portugal erneut über Schmerzen an der Patellasehne geklagt. Gündogan hatte Probleme mit der Wade. Beide hatten wie Müller am Montag mit dem Training aussetzen müssen.
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ARD entschuldigt sich für Kommentator Tom Bartels
Nach Vorwürfen der Parteilichkeit hat die ARD ihren EM-Reporter Tom Bartels in Schutz genommen. Während des Gruppenspiels zwischen Dänemark und Russland am Montagabend hatten Zuschauer moniert, dass der 55 Jahre alte Kommentator des öffentlich-rechtlichen deutschen Senders hörbar mit den Dänen sympathisiert habe. «Tom Bartels kommentiert die Spiele mit besten Wissen und Gewissen aus einer neutralen Perspektive. Dass das in manch einer emotionalen Situation gegebenenfalls nicht immer gelingt, bitten wir zu entschuldigen», twitterte die «Sportschau» in Reaktion auf eine der kritischen Stimmen.
Dänemarks hat bei dieser EM bei vielen Fans einen Sympathiebonus, nachdem Topstar Christian Eriksen während des ersten Gruppenspiels gegen Finnland auf dem Rasen zusammengebrochen war. Der 29-Jährige musste wiederbelebt werden, sein Team verlor die Partie danach mit 0:1. Durch das 4:1 gegen die Russen schaffte es die dänische Auswahl doch noch ins Achtelfinale.
Gegenüber «Bild» äusserte sich Bartels auch selbst zu den Vorwürfen: «Grundsätzlich ist mein Anspruch Fussballspiele, mit Ausnahme der deutschen Nationalelf, neutral zu kommentieren. Wer sich aber als Reporter von so einer Atmosphäre wie in Kopenhagen im Wissen der Vorgeschichte mit Eriksens Zusammenbruch nicht mitreissen lässt, sollte sich einen neuen Job suchen.»
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Heisserer Martinez schlägt Gebärdensprache vor
Erst 90 Minuten durch eine schwülheisse St. Petersburger Nacht auf den Rasen brüllen, dann mit der gleichen Stimme auch noch all die Fragen der Journalisten beantworten. Da geriet Belgiens Nationaltrainer Roberto Martínez am Montagabend irgendwann ins Straucheln. Mit sichtlich angekratzter Stimme schlug er im Verlauf der Pressekonferenz scherzend vor: «Ich kann auch Gebärdensprache!» Nach dem 2:0 gegen Finnland beliess es der Spanier aber bei der Ankündigung und arbeitete - Heiserkeit hin oder her - weiter Frage für Frage ab.
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Kroaten nach Corona-Fall bei Gegner Schottland besorgt
Der positive Corona-Fall von Schottlands Billy Gilmour hinterlässt bei Gruppengegner Kroatien ein ungutes Gefühl. «Wir sind besorgt, aber leider müssen wir dieses Spiel spielen», sagt Trainer Zlatko Dalic am Montag in Glasgow. Mittelfeldspieler Gilmour muss in eine zehntägige Quarantäne. Er hoffe, dass es keinen weiteren Fall gebe und Gilmour bald wieder gesund sei, sagte Dalic.
Der Coach richtete seinen Blick auf das entscheidende Gruppenspiel am Dienstagabend in Glasgow, in dem beide Teams einen Sieg brauchen. Doch befragt zu den Corona-Bedingungen und den Wirbel um Gilmour sprach er auch über die seiner Ansicht nach nicht gleichen Voraussetzungen der Teams bei der EM. «Wir reisen alle drei Tage, das sind keine guten Bedingungen», so Dalic.
Kroatien hat sein Teamquartier wegen der Corona-Pandemie in der Heimat. Grund ist die Sorge, dass bei einem positiven Corona-Fall die ganze Mannschaft möglicherweise in Quarantäne müsste. «Die Bedingungen sollten für alle dieselben sein. Es sind nicht dieselben für alle.» Die bisherigen Corona-Fälle kurz vor oder während der EM hatten keine Team-Quarantäne zur Folge.
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Seferovic: «Kritik vor dem Spiel muss nicht sein»
Der Stürmer Haris Seferović würde gerne auf Belgien treffen, falls sich die Schweiz für das Achtelfinale qualifizieren würde. Aus gutem Grund: Beim letzten Duell im November 2018 schoss Seferovic die Belgier beim formidablen 5:2-Sieg der Nati mit drei Toren ab. Im Chat mit Medienvertretern äussert er sich auch zur Kritik, mit der die Nationalmannschaft schon vor dem Türkei-Spiel konfrontiert wurde.
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Schottland-Star Gilmour positiv auf Corona getestet
Schlechte Nachrichten aus dem Schottland-Lager: Youngster Billy Gilmour – beim 0:0 gegen England als «Star oft the Match» ausgezeichnet – wurde positiv aufs Coronavirus getestet. Dies geben die Schotten am Montagvormittag bekannt. Der 20-jährige Chelsea-Profi sei bereits in Selbstisolation und wird das Spiel gegen die Kroaten am Dienstag verpassen. Die Partie soll aber nicht in Gefahr sein.
Es ist nicht der erste Fall bei dieser EM. Letzte Woche wurden zwei Personen aus dem Slowakei-Lager (Abwehrspieler Danis Vavro und ein Mitglied des Trainerstabs) positiv getestet.
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EM-Aus für Dembélé
Für Frankreichs Stürmer Ousmane Dembélé ist die EM wegen einer Verletzung vorzeitig beendet. Der französische Fussballverband bestätigt entsprechende Medienberichte.
Dembélé war am Samstag beim 1:1 gegen Ungarn in der 57. Minute eingewechselt und nach einem Schlag aufs Knie wieder ausgewechselt (87.) worden. Laut Berichten muss der Spieler des FC Barcelona rund drei Wochen pausieren, ein weiterer Einsatz an der EM kommt somit nicht infrage.
Frankreich hat auch ohne Dembélé noch zahlreiche Optionen im Angriff. Zu den gesetzten Antoine Griezmann, Karim Benzema und Kylian Mbappe kommen Olivier Giroud, Kingsley Coman und Wissam Ben Yedder.
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Aufregung um Neuers Captain-Binde
Die UEFA hat kurzzeitig geprüft, ob Deutschland-Goalie Manuel Neuer seine Regenbogen-Captainbinde weiter tragen darf. Diese Überprüfung sei am Sonntagabend schon wieder eingestellt worden, teilte der DFB via Twitter mit. Die Regenbogenbinde werde «als Zeichen der Mannschaft für Vielfalt und damit für «good cause» bewertet». Nur gut anderthalb Stunden zuvor hatte der DFB bestätigt, dass sich die UEFA mit dem Fall befasst.
Der Juni stehe auch im Sport im Zeichen von «Pride», um sich für mehr Vielfalt stark zu machen, teilte der DFB mit. Neuer trage diese Captainbinde als Zeichen und «klares Bekenntnis der gesamten Mannschaft für Diversität, Offenheit, Toleranz und gegen Hass und Ausgrenzung. Die Botschaft lautet: wir sind bunt!».