Keine Europacup-Sperre Der CAS begründet den Freispruch für Manchester City

jar

29.7.2020

Pep Guardiola und Manchester City dürfen auch in der nächsten Saison in der Champions League spielen.
Pep Guardiola und Manchester City dürfen auch in der nächsten Saison in der Champions League spielen.
Bild: Getty

Nachdem Manchester City von der UEFA für zwei Jahre aus den europäischen Wettbewerben ausgeschlossen wurde, hob der internationale Sportgerichtshof CAS die Sperre auf. Nun hat das Gericht das begründete Urteil veröffentlicht. 

Der Aufschrei im Weltfussball war gross, als der CAS am 13. Juli bekannt gab, dass Manchester City nun doch nicht aus der Champions League ausgeschlossen wird und stattdessen nur eine verhältnismässig kleine Busse von 10 Millionen Euro zahlen muss. 

Die UEFA hatte den Scheichklub im Februar wegen «schwerwiegender Verstösse» gegen die Regeln des Financial Fair Play hart bestraft, neben dem Europacup-Ausschluss auch mit 30 Millionen Euro gebüsst.

ManCity wurde vorgeworfen, Einnahmen von Sponsoren weit über Gebühr bewertet und damit bewusst getäuscht zu haben. Ausserdem hatte der Klub nach Ansicht der UEFA Gelder als Einnahmen durch Sponsoren aus Abu Dhabi deklariert, die aber von Klubbesitzer Scheich Mansour gezahlt worden sein sollen. Auslöser der Ermittlungen waren klubinterne E-Mails und Dokumente, die von der Plattform Football Leaks öffentlich gemacht wurden.



Am Dienstag veröffentlicht der CAS eine 93-seitige Urteilsbegründung. Darin ist zu lesen, dass ManCity die UEFA-Untersuchung wegen angeblicher Verstösse gegen das Financial Fair Play zwar «eklatant missachtet» habe, der europäische Fussballverband hätte aber nicht nachweisen können, dass der Klub von Startrainer Pep Guardiola Gelder der Klubbesitzer als Sponsoreneinnahmen getarnt hatte.

Grössen wie Jürgen Klopp oder José Mourinho verurteilten das CAS-Verdikt aufs Schärfste. Tottenham-Coach Mourinho etwa konnte nicht verstehen, warum City überhaupt noch eine Busse zahlen muss, wenn die «Skyblues» doch unschuldig seien. Der internationale Sportgerichtshof begründet dies mit einem «schweren Verstoss» des Klubs, der mangelnde Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der UEFA-Untersuchungskommission gezeigt habe.

Wichtige Informationen sowie Zeugenaussagen von leitenden Klub-Angestellten und ein Brief von Scheich Mansour seien alle dem CAS zur Verfügung gestellt worden, der UEFA während des ersten Prozesses aber nicht. Deswegen muss City nun trotz Freispruch eine saftige Busse in Höhe von 10 Millionen Euro bezahlen.

Bei der Anklage wegen getäuschter Sponsorengelder und verschleierter Eigenkapitalfinanzierung sei allerdings kein schwerwiegenderer Verstoss festzustellen gewesen, schreibt der CAS: «Auf der Grundlage der Beweise kann das Gremium nicht zu der Schlussfolgerung kommen, dass eine verschleierte Finanzierung an City gezahlt wurde.»

Neun Premier-League-Vereine wollten City aus der Champions League kicken

Weil die UEFA den Fall unbedingt vor Beginn der Champions-League-Saison 2020/21 abgeschlossen haben wollte, verzichtet das Gericht auf die Forderung nach mehr Beweismitteln, hält der CAS fest. 

Ausserdem steht in den 93-seitigen Gerichtsunterlagen, dass nicht weniger als neun Vereine aus der Premier League am 9. März einen Brief an den CAS unterzeichneten. Darin baten die Klubs den Sportgerichtshof, Citys Bitte um Begnadigung nicht nachzugeben. Neben Meister Liverpool unterzeichneten auch Arsenal, Manchester United, Chelsea, Leicester City, Burnley, Newcastle United, Tottenham und Wolverhampton diesen Brief.

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