Zahn um ZahnDer «Wille Gottes»? Radikale Christen prügeln sich in Lima mit Fussballfans
sda/dpa/phi
11.9.2018
Bizarrer Tumult in Peru: Weil radikale Christen das Grün für Missionsarbeit beanspruchen, haben sie das Stadion von Lima gestürmt. Lokale Fussballfans vertrieben die Evangelikalen.
Heiliger Zorn: Eine Gruppe Evangelikale hat in Peru versucht, sich gewaltsam das Stadion des Hauptstadtclubs Alianza Lima anzueignen. Mit vereinten Kräften warfen Polizei und Fans die Besetzer wieder hinaus. Mitglieder des Fanclubs «La Barra Comando Sur» (Truppe Kommando Süd) malten laut Medienberichten danach wieder ihre Embleme auf Stadiontore und -wände, die zuvor von der ultrakonservativen Evangelikalengruppe «Aposento Alto» (Hohes Gemach) überpinselt worden waren.
Der Chef der Evangelikalen, Alberto Santana, hatte monatelang behauptet, das Stadion stehe ihnen zu, weil dies «der Wille Gottes» sei. Der Fanclub versicherte dagegen, «Aposento Alto» habe mit der Aktion am Montag die öffentliche Aufmerksamkeit davon ablenken wollen, dass die frühere Präsidentschaftskandidatin Keiko Fujimori vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss aussagen musste.
Der Tochter des früheren Präsidenten Alberto Fujimori (1990-2000) wird vorgeworfen, im Wahlkampf 2016 unerlaubt Gelder vom brasilianischen Baukonzern Odebrecht angenommen zu haben. Fujimori ist zwar katholisch, hat aber in gesellschaftlichen Streitfragen zum Teil gemeinsame Sache mit Santana gemacht. Der schwerreiche Sektenführer ist wegen seiner frauenfeindlichen und homophoben Positionen in Peru eine höchst umstrittene Figur. Er behauptete, Gott habe ihn beauftragt, in dem Stadion Kriminelle und «Verwirrte» zu heilen.
Apropos Peru – hier fahren Sie mit dem Luxuszug durch Perus Anden:
Unterwegs im «Andean Explorer», kurz vor Cusco: Der Luxuszug durchfährt die peruanischen Anden.
Bild: Bernhard Krieger
Zugstrecke des «Andean Explorer» zwischen Puno und Raqchi. Der Luxuszug ist betont langsam unterwegs.
Bild: Bernhard Krieger
Zwischenstopp an einem Bahnhof in der Nähe von Raqchi: Mit maximal 48 Stundenkilometern rollt der Zug durch die Anden.
Bild: Bernhard Krieger
Zugreise durch das Hochland von Peru: Der «Andean Explorer» bewegt sich in Höhen, die so manchen Mitreisenden schwindeln lassen - dafür ist die Landschaft grandios.
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Das Hochland von Peru mit dem Titicacasee ist eine atemberaubende Landschaft im doppelten Sinne - durch die malerischen, kargen Weiten und die dünne Luft.
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Besuch bei den Uros: Die einst vor den Inkas auf den See hinaus geflüchteten Ureinwohner leben noch heute auf und von ihren schwimmenden Inseln. Auf einer Insel finden Familien und sogar ganze Dörfer Platz.
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Gemütlich sind die Betten im «Andean Explorer». Doch weil der Luxuszug in Höhen von knapp 4500 Meter fährt, ist das Schlafen oft trotzdem schwer möglich.
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Die weltberühmte Inkastadt Machu Picchu ist das Highlight einer Peru-Reise - das gilt auch für die Fahrt mit dem «Andean Explorer» von Arequipa nach Cusco.
Bild: Richard James Taylor
Die Kathedrale von Arequipa im Abendlicht - im Hintergrund erheben sich schneebedeckte Vulkane.
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Die strickenden Männer auf Tacquile bieten ihre Handarbeiten an.
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Diego Munoz vom Hotel «Monasterio» in Cusco ist der Chefkoch im «Andean Explorer» - und kreiert ausgefallene peruanische Küche.
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Pisco Sour ist so etwas wie das Nationalgetränk Perus - und ziemlich stark. Auch im «Andean Explorer» wird der Drink serviert.
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Mondän reisen: Der luxuriöse Hotelzug «Belmond Andean Explorer» fährt zwischen Cusco und Areqipa, mit Zwischenstation in Puno am Titicacasee.
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Tiefe Schlucht: Der Colca Canyon ist ein beliebtes Touristenziel, das sich von Arequia aus in wenigen Stunden erreichen lässt.