Sevilla – Liverpool «Eine Schande» – brutales Foul überschattet Liverpool-Testspiel

jar

22.7.2019

Sevillas Joris Gnagnon sieht nach einem Brutalo-Foul an Liverpools Yasser Larouci die Rote Karte.
Sevillas Joris Gnagnon sieht nach einem Brutalo-Foul an Liverpools Yasser Larouci die Rote Karte.
Bilder: Getty

Üble Szene beim Testkick: Der 18-jährige Liverpool-Nachwuchsspieler Yasser Larouci wird von Sevilla-Profi Joris Gnagnon regelrecht vom Platz getreten. Mitspieler und Trainer Jürgen Klopp sind ausser sich.

Der FC Sevilla schlägt Champions-League-Sieger Liverpool in der Nacht auf Montag in einem Tespiel in Boston mit 2:1. Über das Resultat spricht nach der Partie aber keiner mehr. Ein hässliches Foul wird zum grossen Thema und verärgert die «Reds». «Wenn du jemanden foulen willst, zieh an seinem Shirt. Aber attackiere nicht einen Jugendspieler auf Kniehöhe. Das ist eine Schande», wettert etwa Liverpool-Captain James Milner. Trainer Jürgen Klopp bevorzugt es, nicht auszusprechen, was er wirklich denkt: «Es ist noch viel zu früh in der Saison, um für Schlagzeilen zu sorgen, wenn ich die Dinge sage, die ich über diese Situation denke.»

Was ist passiert? In der 76. Minute setzt Aussenverteidiger Yasser Larouci zu einem Solo an, umspielt einen Gegenspieler und zieht in die Mitte. Da läuft er an seinem französischen Landsmann Joris Gnagnon vorbei, der ihn rustikal von den Beinen holt. Nicht mit einer Grätsche, sondern mit einem harten Kick ans Schienbein. Für dieses Vergehen sieht Gnagnon völlig zurecht die Rote Karte. Doch auch für Larouci ist die Partie zu Ende, der 18-Jährige muss mit der Trage vom Platz gebracht werden.

«Sowas wollen wir nicht sehen, vor allem nicht, wenn es einem so jungen Spieler passiert. Es sagt etwas über den anderen Spieler (Gnagnon, Anm. d. Red.) aus», meint Virgil van Dijk, der den Sevilla-Verteidiger nach Spielschluss persönlich zur Rede stellt. «Du willst in der Saisonvorbereitung keine Verletzung haben, du willst fit werden. Ich hoffe nur, dass es nicht alluzu schlimm ist.»

Larouci verlässt das Stadion schliesslich an Krücken, Jürgen Klopp gibt aber leichte Entwarnung: «Es sieht aus, als hätte Yasser Glück gehabt. Er konnte zwar nicht weiterspielen aber in der Kabine hat er okay ausgesehen. Wir müssen abwarten.»

Der Liverpool-Trainer möchte nicht näher auf das Foul eingehen, weil er nicht will, dass es in den Medien dann so aussieht, als würde er die Niederlage durch Sevillas harte Spielweise erklären. Er sagt dann aber doch: «Ein Zweikampf ist da, um den Ball zu erobern, es gibt Regeln. Er hat ihn voll getroffen. Ich möchte nicht viel mehr Worte über dieses Spiel verlieren, denn ich will wieder einmal Ferien in Spanien machen.»

Übeltäter Gnagnon hat sich mittlerweile via Twitter bei Larouci entschuldigt: «Ich will mich beim Spieler und beim Klub entschuldigen. Es war eine abscheuliche Tat, die nicht auf den Fussballplatz gehört. Meine Gebete gehen an den Spieler und an seine Familie.»

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport