Der frühere Startrainer Arsène Wenger würde gerne die Wartezeit auf die grossen Fussball-Turniere verkürzen – auf einen Zweijahres-Rhythmus.
«Wir müssen so wenige Wettbewerbe wie möglich haben. Eine WM und EM alle zwei Jahre würde vielleicht besser in die moderne Welt passen», sagte der 70-Jährige der «Bild am Sonntag». Der langjährige Arsenal Coach arbeitet inzwischen für den Weltverband FIFA als Direktor für globale Fussballförderung. Die Qualifikationsphase würde er dann «in einen Monat legen». So würden sich unattraktive Begegnungen im Paket besser verkaufen lassen.
«Ich persönlich glaube, dass es ein Schritt nach vorne ist», sagte Wenger, der nicht damit rechnet, dass durch den verkürzten Rhythmus das Ansehen der Turniere leide. «Leute, die das sagen, denen entgegne ich immer, dass das Ansehen nicht an die Zeit gekoppelt ist, die man wartet, bis wieder gespielt wird – sondern an die Qualität des Wettbewerbs. Champions-League-Spiele schauen die Leute ja auch jedes Jahr», sagte der Franzose.
Im Dauerkonflikt zwischen der FIFA und dem europäischen Verband über die Schaffung neuer Wettbewerbe kritisierte Wenger die Nations League der UEFA. «Wir müssen die Nations League loswerden und dafür klarere Wettbewerbe finden, die jeder versteht», sagte er. FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte zuletzt eine globale Nations League in Spiel gebracht – allerdings organisiert von der FIFA.
Wenger will auch die Fussball-Regeln revolutionieren
Bereits unter der Woche berichtete «blue sport» über die Regeländerungen, die Arsène Wenger vorschweben. Die Meinungen dazu driften weit auseinander. Aber zumindest kann man dem 70-jährigen Franzosen nicht vorwerfen, dass er seine Rolle bei der «FIFA» als Direktor für globale Fussballförderung nicht mit Herzblut ausfüllt.