Mönchengladbach Embolo blüht auf – Trainer Rose: «Wir waren zusammen im Urlaub»

Luca Betschart

16.9.2019

Breel Embolo (links) scheint unter Gladbach-Trainer Marco Rose aufzublühen.
Breel Embolo (links) scheint unter Gladbach-Trainer Marco Rose aufzublühen.
Bilder: Keystone

Nach schwierigen Jahren auf Schalke scheint Breel Embolo den Tritt in der Bundesliga in Mönchengladbach doch noch zu finden und spielt zuletzt wie verwandelt. Sein neuer Trainer Marco Rose sucht nach Erklärungen. 

Als eines der vielversprechendsten Talente wechselt Breel Embolo vor drei Jahren nach Gelsenkirchen zu Schalke 04, wo er bis heute der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte ist. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an den damals 19-Jährigen. Erfüllen kann er diese grösstenteils nicht – vor allem aufgrund des grossen Verletzungspechs. Von etwas mehr als 1000 Tagen auf Schalke ist der Stürmer rund 650 verletzt.

In diesem Sommer will Embolo den Verein dann unbedingt verlassen, wie Schalker Verantwortliche bestätigen. Borussia Mönchengladbach, das bereits in der Vergangenheit Interesse am Stürmer bekundet, schlägt zu und verpflichtet Embolo für rund 10 Millionen Euro. Eine Investition, die sich nach kurzer Zeit bereits auszuzahlen scheint.



Ein Schlüsselspieler unter Rose?

In seiner noch jungen ersten Saison mit den «Fohlen» macht er mit starken Auftritten auf sich aufmerksam, erzielt in den ersten vier Ligaspielen zwei Tore und avanciert im Team von Neo-Trainer Marco Rose für einige bereits jetzt zum potentiellen Schlüsselspieler.

Am Samstag im Derby gegen Köln kommt Embolo, der den Siegtreffer vorbereitet, auf der zentralen Position hinter den Sturmspitzen zum Einsatz – eine Rolle, die ihm dank seinem Tempo und seinem Durchsetzungsvermögen entgegenkommt. So wird er im Spiel der Gladbacher zum unberechenbaren Faktor und ist nicht zuletzt auch in Roses Angriffspressing enorm wertvoll. 

Als Trainer Rose nach dem Derbysieg (1:0 in Köln) auf den verwandelten Embolo angesprochen wird, scherzt er: «Ja, das wollte ich euch schon längst gesagt haben. Wir waren drei Wochen zusammen im Urlaub.» Er habe gar nichts gemacht, nur intensiv mit Embolo gesprochen. Gemeinsam mit Sportdirektor Eberl habe er den Schweizer überzeugen können, dass ein Wechsel nach Gladbach ein «Neuanfang» sein könne.

Potential noch nicht ausgeschöpft

Dieser ist vorerst geglückt. Bei allem Lob dürfe man aber nicht vergessen, «dass da in vielen verschiedenen Bereichen noch Luft nach oben ist», mahnt der 43-Jährige. Embolo sei mit seinen 22 Jahren schliesslich immernoch jung. Auch der Schweizer Nationalspieler selbst sieht nach wie vor Verbesserungspotential – vor allem in Sachen Effizienz: «Wir gehen noch zu leichtfertig mit unseren Chancen um. Auch heute hätte ich wieder zwei, drei Aktionen besser ausspielen können», sagt er nach der Partie vom Samstag.

Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich Embolo womöglich bereits am Donnerstag in der Europa League, wenn seine Mannschaft auf den österreichischen Wolfsberger AC trifft (21:00 Uhr live auf Teleclub). 


Zurück zur StartseiteZurück zum Sport