Bundesliga Fünf Gründe, warum Bayern in dieser Saison nicht Meister wird

Von Jan Arnet

18.9.2020

Robert Lewandowski und Bayern München peilen den neunten Meistertitel in Serie an.
Robert Lewandowski und Bayern München peilen den neunten Meistertitel in Serie an.
Bild: Getty

Triple-Sieger Bayern München ist aktuell das Mass aller Dinge in Europa – und natürlich auch in Deutschland. Vor dem Saisonauftakt in der Bundesliga sucht «Bluewin» nach Gründen für eine schlechte Saison des deutschen Rekordmeisters. Zugegeben: Einfach ist das nicht.

Achtmal in Folge konnten sich die Bayern zuletzt die Meisterschale sichern. Und eigentlich können sich die Münchner auch in dieser Saison nur selbst schlagen. Zu gross ist die Dominanz, zu stark der Kader, zu unkonstant die Konkurrenz. Und doch gibt es für Borussia Dortmund, RB Leipzig und Co. einen kleinen Funken Hoffnung. Hier sind fünf Gründe, warum Bayern München in dieser Saison nicht Meister wird.

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Unruhen im Alaba-Poker

Friede, Freude, Eierkuchen nach dem Triple-Gewinn – denkste! Ein Thema erhitzt die Gemüter in München seit Wochen: Die Zukunft von Abwehrboss David Alaba. Dessen Umfeld – genauer gesagt der Berater und der Vater – legt sich öffentlich mit den Bayern-Bossen und Ex-Präsident Uli Hoeness an. Es geht um die mögliche Vertragsverlängerung des Österreichers, dessen Arbeitspapier in einem Jahr ausläuft. Alaba fordert aus Sicht der Bayern eine zu hohe Gehaltserhöhung, eine Trennung scheint nicht ausgeschlossen. Ein ungeschriebenes Fussball-Gesetz besagt: Bei Unruhen im Verein lässt sich nicht erfolgreich arbeiten. Wie sehr das Alaba-Theater die Leistung der Bayern beeinträchtigt, wird sich weisen.



2
Vorprogrammierte Unzufriedenheit

Als wäre die Offensive nicht schon gut genug, haben sich die Bayern im Sommer auch noch Leroy Sané geangelt. Der Flügelstürmer wechselt von Manchester City zurück nach Deutschland – und erhofft sich bei den Bayern einen Stammplatz, welchen er unter Pep Guardiola nicht immer innehatte. Aber auch die Champions-League-Helden Kingsley Coman und Serge Gnabry stellen natürlich Ansprüche. Trainer Hansi Flick hat die Qual der Wahl – klar ist, dass ein Top-Flügel in den sauren Apfel beissen muss.

3
Dünn besetztes Mittelfeld

Thiago und Philippe Coutinho sind bereits gegangen, Javi Martinez steht kurz vor dem Absprung. Damit fallen drei zentrale Mittelfeldspieler weg. Reagiert haben die Bayern auf diese Abgänge noch nicht. Zwar ist man mit Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Corentin Tolisso immer noch Weltklasse besetzt. Doch schlägt die Verletzungshexe zu, wird es in der Schaltzentrale eng. Noch haben die Bayern aber Zeit, einen Ersatzmann zu verpflichten.

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Konkurrenz schläft nicht

Klar: Die Bayern spielten sich in der vergangenen Rückrunde in einen Rausch und sind in diesem Kalenderjahr noch unbesiegt. Aber auch der BVB machte in der zweiten Saisonhälfte eine gute Falle und konnte sich im Sommer noch einmal punktuell verstärken. Bleibt Captain und Schlüsselspieler Marco Reus die ganze Saison fit, können die Dortmunder durchaus mit Bayern mithalten. Auch Gladbach und Leipzig – in der letzten Saison waren beide Teams zeitweise Tabellenführer – dürfen nicht unterschätzt werden. In den Direktduellen haben sie bewiesen, dass sie den Bayern ein Bein stellen können.

5
BVB – wenn nicht jetzt, wann dann?

Jürgen Klopp konnte in seinem dritten Jahr als BVB-Trainer den Meistertitel holen. Das gleiche Kunststück will auch Lucien Favre schaffen. Und auch wenn die Bayern scheinbar eine Übermacht sind – ein Blick auf den BVB-Kader zeigt, dass sich Dortmund überhaupt nicht verstecken muss. Erfahrene Spieler wie Hummels, Witsel oder Reus können von hinten bis vorne für Ordnung sorgen. Die jungen Wilden Sancho, Haaland und Bellingham sorgen für Spektakel und Tore. Der gesamte Kader ist mit sehr viel Talent gesegnet, was Dortmund zu einem ernsthaften Bayern-Herausforderer macht. So stark aufgestellt wie jetzt war der BVB wahrscheinlich zum letzten Mal im Jahr 2012. Damals holten die Dortmunder den Titel.


Bayern München empfängt am Freitagabend zum Saisonauftakt der Bundesliga den FC Schalke 04. Auf Teleclub können Sie die Partie ab 20:15 Uhr live mitverfolgen.

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