Alaba-Diskussion Rummenigge kritisiert Hoeness: «Kann nicht im Interesse des FC Bayern sein»

tbz

17.9.2020

Karl-Heinz Rummenigge ist nicht zufrieden mit den Meldungen rund um die Vertragsverlängerung von David Alaba.
Karl-Heinz Rummenigge ist nicht zufrieden mit den Meldungen rund um die Vertragsverlängerung von David Alaba.
Bild: Keystone

Karl-Heinz Rummenigge äussert sich im Gespräch mit «Bild» zur aktuellen Vertragssituation von Abwehrspieler David Alaba. Dabei richtet er klare Worte an die Berater des 28-Jährigen aber auch an Bayern-Sportchef Hasan Salihamidzic.

Bleibt er oder geht er? Zur Personalie Thiago gab es auf diese Frage am Donnerstag eine klare Antwort: Der Spanier wechselt per sofort zum FC Liverpool. Bei Abwehr-Allrounder David Alaba ist man sich in München aber weiterhin nicht sicher. Den Beratern des Österreichers wird seitens des Vereins Geldgier vorgeworfen, die Bayern wurden ihrerseits vom Alaba-Clan als «Lügner» bezeichnet.

Bayern-Sportchef Hasan Salihamidzic spricht am Donnerstag im «Kicker» Klartext: «Beim FC Bayern gibt es eine sportliche und finanzielle Obergrenze: Robert Lewandowski und Manuel Neuer. Ich denke nicht, dass David selbst glaubt, er stünde über diesen zwei Kollegen.» Das Problem scheint aber nicht der Spieler selbst, sondern dessen berüchtigter Berater Pini Zahavi.

«Zahavi denkt in anderen Dimensionen, das kann er, aber da werden wir ihm nicht folgen. Verrücktheiten, wie er das vielleicht aus anderen Klubs kennt, werden wir nicht machen. Und schon gar nicht in einer Zeit, in der Umsätze und Gewinne einbrechen, im Fussball wie überall im Wirtschaftsleben», stellt Salihamidzic klar.



Wie sieht seine Zukunft aus? David Alaba ist ein Eigengewächs des FC Bayern München.
Wie sieht seine Zukunft aus? David Alaba ist ein Eigengewächs des FC Bayern München.
Bild: Keystone

Rummenigge pocht auf interne Gespräche

Für seine klaren Worte wird der Sportchef der Bayern aber prompt von Klub-Boss Karl-Heinz Rummenigge gerügt. Dieser meldet sich nämlich am Donnerstagabend bei «Bild live» ebenfalls zum Thema zu Wort. «Erstmals empfehle ich wirklich allen Parteien, dem FC Bayern, aber auch der Partei um David Alaba, keine Kommentare mehr in der Öffentlichkeit abzugeben», schimpft der 64-Jährige.

«Alles was in den Medien gesagt wird, konditioniert ja nur die Gespräche. Dementsprechend bitte ich wirklich darum, dass man jetzt ganz einfach Ruhe gibt und die Gespräche intern führt.»

Natürlich hofft auch Rummenigge, dass Alaba seinen Vertrag beim Triple-Sieger erneuert, will aber sonst keine Details zu den Verhandlungen verraten. «Wir haben nach wie vor eine Option Nummer 1 als Ziel, die besagt, dass wir einen neuen Vertrag mit David hoffentlich zeitnah gestalten können», erläutert der Bayern-Boss.

«Wir wollen, dass David beim FC Bayern bleibt. Der Trainer will unbedingt, dass David beim FC Bayern bleibt. Er ist ein toller Spieler und ein wichtiger Spieler für uns.»

Auch Hoeness in Kritik

Selbst Ehrenpräsident Uli Hoeness, der zuvor Alaba-Berater Zahavi bei «Sport1» als «geldgierigen Piranha» bezeichnet hatte, kriegt sein Fett weg. Gegenüber «DAZN» sagt Rummenigge: «Ich glaube nicht, dass wir das gebraucht haben. Ich kann mich nur wiederholen: Verhandlungen müssen meiner Erfahrung nach diskret und vertrauensvoll geführt werden. Erst wenn man ein finales Ergebnis hat, sollte man damit an die Öffentlichkeit gehen.»

Weiter meinte Rummenigge: «Es kann daher nicht im Interesse von Bayern München sein, Interna dieser Qualität coram publico kundzutun», es sei «in dieser Woche wohl von beiden Seiten schon zu viel gesagt worden. Verhandlungen müssen meiner Erfahrung nach diskret ablaufen, um am Ende ein positives Ergebnis zu erzielen».

Bayern-Boss Rummenigge rügt auch Ex-Präsident Hoeness.
Bayern-Boss Rummenigge rügt auch Ex-Präsident Hoeness.
Bild: Getty

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport