Interview Kilchsperger: «Marco Streller übernimmt in zwei Jahren die Sendung»

Von Syl Battistuzzi

20.3.2020

Roman Kilchsperger vermisst seine Arbeit im Teleclub-Studio.
Roman Kilchsperger vermisst seine Arbeit im Teleclub-Studio.
Bild: Teleclub

Roman Kilchsperger ist normalerweise als Champions-League-Moderator für Teleclub im Einsatz. Doch der Lockdown lässt auch den sonst so redseligen Zürcher verstummen. Fast. Einen Tag vor seinem 50. Geburtstag nimmt er sich Zeit für ein Gespräch. 

Roman Kilchsperger, wie geht es Ihnen? Sie sind hoffentlich zu Hause?

Ja, die Laufwege sind deutlich kürzer geworden. Das Leben spielt sich gerade auf engem Radius ab. Immerhin mache ich noch Radio-Sendungen auf Energy. Ansonsten Sofa und Kaffee. Und Hausaufgaben mit den Kids. Per Videokonferenz.

Seit Sommer 2018 moderieren Sie bei Teleclub das Champions-League-Studio. Nun steht die Sportwelt still. Was geht Ihnen durch den Kopf?

Man liest überall, wie unwichtig Fussball jetzt sei. Was natürlich Quatsch ist. Gerade jetzt wäre es toll, wenn wir uns jeden Abend auf ein Spiel freuen könnten. Ansonsten schwanke ich irgendwo zwischen Schwermut und Zuversicht. Je nach Push-Nachricht auf dem Handy.

Wer wäre Ihr Top-Favorit auf den Titel?

Zu Beginn der Saison Manchester City. Jetzt würde ich auf die Bayern tippen. Aber träumen werden natürlich alle von Bergamo. Diese Geschichte wäre bezaubernd.

Welche Spieler haben Sie in dieser Champions-League-Saison am meisten überrascht?

Es gibt erfrischend viele Junge, die mich begeistern. Gabriel Jesus, Vinicius Junior, Federico Valverde und viele andere. Aber ich bin ein treuer Mensch. Messi, Ronaldo und Kroos bleiben ganz oben.

Es gab während der vielen Live-Sendungen viele lustige, aber auch skurrile Momente. Was ist Ihnen in Erinnerung geblieben?

Mich amüsieren eher die schrägen Momente. Wenn wir ‹Das letzte Abendmahl› auf den Screen bringen und ich aus den flehenden Blicken der Experten lese, jetzt ja keine Frage zu stellen. Oder die Karte der Monster-Baustelle zwischen Turin und Lyon. Da hängt der Tisch für alle sichtbar ab. Das geniesse ich.

Momentan geben die Klubs ihren Profis Fitnesspläne mit, damit sie in Form bleiben. Geben Sie Ihren Studiogästen Fringer, Petric und Co. auch Hausaufgaben?

Da hängen Sie mich etwas gar hoch. Die Jungs folgen doch nicht meinen Anweisungen! Bestenfalls schreiben die mir und fragen, ob ich für sie einkaufen würde.

Im Sommer kommt noch Ihr Wunschtransfer Marco Streller hinzu. Was soll er in die Runde reinbringen?

Marco passt wie Arsch auf Eimer. Der war einmal bei uns und war schon drin. Ein Glücksfall! In zwei Jahren moderiert er die Sendung. Da bin ich sicher.

Jede Krise bietet auch eine Chance. Sind schon neue Projekte geplant?

Mit Projekten tue ich mich gerade schwer. Auf alle Fälle werden wir bereit sein, wenn der Ball wieder rollt. Übrigens ist das gerade mein persönliches Rätsel: Nimmt uns die Krise nur, oder gibt sie uns auch? Ich werde Marcel Reif anrufen. Ich denke, der weiss das jetzt schon.



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