Transfer-Posse PSG-Präsident wollte Neymar offenbar Lektion erteilen 

SB10

3.9.2019

Ein Bild aus besseren Tagen: PSG-Präsident Al-Khelaifi bei der Präsentation seines 222-Mio-Mannes Neymar.
Ein Bild aus besseren Tagen: PSG-Präsident Al-Khelaifi bei der Präsentation seines 222-Mio-Mannes Neymar.
Bild: Getty

Neymar muss in der laufenden Saison bei Paris Saint-Germain bleiben. Gegen seinen Abgang trotz eines Angebots aus Barcelona soll sich PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi gewehrt haben. Dabei ging es nicht um Geld.

Wie «ESPN-Journalist» Jorge Nicola in seinem Blog schreibt, soll der Grund für die Nichtfreigabe von Neymar ein Wutanfall gewesen sein. Davon habe ihm eine Vertrauensperson aus dem Kreis von PSG erzählt. 
«Der Traum von Nasser (Anm. d. Red.: PSG-Präsident Al-Khelaifi) war es, Neymar dazu zu bringen, dass er bis zum Vertragsende nur noch Runden um das Feld laufen müsse. Er ist wütend auf Neymar, weil die PSG alles für ihn getan habe – und so zum Beispiel seine horrenden Gehaltsvostellungen von knapp 40 Millionen Euro pro Saison akzeptiert  habe.»

Trotzdem habe Neymar in den letzten Monaten mehrmals öffentlich verlauten lassen, dass er den Verein verlassen wolle, erläutert der Mittelsmann.

Wegen «Financial Fairplay» kann Neymar PSG verlassen

Nichtsdestotrotz wird auch der Vorsitzende des Pariser Nobelklubs seinen teuersten Angestellen wohl nicht bis zu seinem Vertragsende im Sommer 2022 seinen Vertrag aussitzen oder eben ausschwitzen lassen. Die Disziplinarmassnahme würde die ganzen 222 Millionen Euro in den Sand setzen, welche man vor zwei Jahren an den FC Barcelona überwies. Zumindest einen grossen Teil der Ablösesumme will man wieder reinholen, um selbst wieder aktiv auf dem Transfermarkt sein zu können. Der Klub erzielte in dieser Transferzeit erstmals seit der Ankunft der katarischen Besitzer 2011 einen Transferüberschuss.  

Neymar muss nun zwar gegen seinen Willen bei PSG bleiben, will aber dennoch spätestens im Sommer 2020 wieder im Nou Camp auflaufen. Dabei kommen dem 27-Jährigen die FIFA-Regeln zugute. Im kommenden Sommer wird Neymar nämlich das einhalten, was die FIFA als «Schutzzeit» definiert, nämlich drei volle Saisons oder drei Jahre im gleichen Klub.

Wenn ein Fussballer nach dieser Zeit den gleichen Vertrag besitzt, den er bei der Einreichung der Anträge hatte, erkennt die FIFA das Recht an, den Verein gegen eine Entschädigung straflos zu verlassen. Die Höhe dieser Vergütung wird mittels einer Formel berechnet. Die Agenten von Neymar haben die FIFA gemäss «Mundo Deportivo» bereits konsultiert und in Erfahrung gebracht, dass sie ihn im nächsten Sommer für knapp 170 Millionen Euro aus dem Vertrag kaufen können. Affaire à suivre.

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