Die Brasilianerinnen verspielen eine 2:0-Führung gegen Australien. Beim entscheidenen Gegentreffer zum 2:3 sorgt ausgerechnet eine Schweizer Schiedsrichterin mit ihrem Entscheid für grossen Unmut im Verliererlager.
Australien hat bei der Fussball-Weltmeisterschaft Comeback-Qualitäten bewiesen und gegen Brasilien einen Zwei-Tore-Rückstand noch in einen Sieg umgewandelt. Beim Erfolg gegen die Südamerikanerinnen profitieren die «Female Socceroos» beim Siegestreffer zum 3:2 von einem Eigentor. Doch hätte das Tor überhaupt zählen dürfen?
Ein langer Ball von einer Australierin sucht eigentlich ihre Teamkollegin, die sich jedoch im Abseits befindet. Zwei brasilianische Verteidigerinnen versuchen, den Ball aus ihrem Strafraum zu befördern, doch die Kugel landet auf dem Hinterkopf der Brasilianerin Monica und findet den Weg ins eigene Tor. Die Linienrichterin zeigt jedoch eine Offside-Position an (hier finden Sie die Highlights des Spiels).
Nach dem Treffer überprüft die Schweizer Schiedsrichterin Esther Staubli dessen Korrektheit mit Hilfe des Videoassistenten und entscheidet auf Tor. Gemäss der 39-jährigen Bernerin, die schon seit 2006 FIFA-Schiedsricherin ist, hat die australische Stürmerin nicht aktiv ins Spiel eingegriffen oder ihre Gegenspielerinnen beinflusst.
Mit Staublis Entscheid fühlen sich am Ende die Brasilianerinnen benachteiligt. Trotzdem haben sie – mit je einem Sieg und einer Niederlage – noch eine Chance auf den Achtelfinal. Im letzten Gruppenspiel gegen Italien wird Brasilien jedoch unter einem gehörigen Druck stehen. Der Superstar, die sechsfache Weltfussballerin Marta, hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben: «Es ist noch alles offen. Jetzt gehen wir natürlich ins nächste Spiel, um das zu gewinnen.»