Klares Statement Xherdan Shaqiri bricht das Tabu-Thema: «Ich bin geimpft»

Von Martin Abgottspon

5.10.2021

«Man hat gesehen, dass sich viele im Kosovo angesteckt haben»

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Xhedan Shaqiri lädt auf Instagram eine Story hoch, in welcher er fürs Impfen wirbt. Wieso er das getan hat, verrät der 96-fache Nationalspieler im Video.

07.10.2021

Im Sport ist die Corona-Impfung umstritten. Das Thema wird so gut wie möglich vermieden. Xherdan Shaqiri bricht jetzt das Schweigen und macht auf Instagram Werbung für die Immunisierung.

Von Martin Abgottspon

5.10.2021

Im letzten Jahr erkrankte Xherdan Shaqiri selber an Corona und fiel deshalb für einige Tage aus. Trotz des Status als Genesener liess sich Xherdan Shaqiri später gegen Covid impfen und lässt dies nun auch all seine Fans wissen. Am Dienstagmorgen postet er in einer Instagram-Story ein Bild von sich im Lyon-Dress und dem Zitat «Ich bin geimpft!». Die gleiche Nachricht postet der Nati-Spieler auch auf albanisch.



Es ist ein klares Bekenntnis und Werbung für ein Thema, mit welchem viele Sportler sonst eher vorsichtig umgehen. Sowohl im Fussball wie auch im Tennis und weiteren Sportarten sind viele Top-Athleten nicht geimpft. Aus Respekt gegenüber diesem Entscheid, üben sich Teamkollegen und sogar Gegner in Zurückhaltung. Shaqiri nicht. 

Xherdan Shaqiris Instagrampost am Dienstagmorgen.
Xherdan Shaqiris Instagrampost am Dienstagmorgen.
Instagram

Verband respektierte Xhakas Entscheid

Das mag im ersten Moment überraschen. Immerhin sorgte Granit Xhaka erst diesen Sommer für Schlagzeilen, als er aufgrund einer Corona-Erkrankung die WM-Qualispiele gegen Italien und Nordirland verpasste. Einmal mehr prasselte viel Kritik über den Nati-Captain herein, der Verband aber stärkte ihm den Rücken.



SFV-Präsident Dominique Blanc meinte etwa: «Unser Captain hat sich gegen die Covid-Impfung entschieden. Diesen Entscheid respektieren wir voll und ganz. Als Fussballverband empfehlen wir die Impfung, aber es ist das Recht jedes einzelnen Menschen, ob er sich impfen lassen will oder nicht.» Nati-Trainer Murat Yakin schlug in dieselbe Kerbe: «Auch der Captain ist ein Mensch, der Rechte hat und den man nicht zu einer Impfung zwingen kann.»

Schmusebär Itten und seine Nati-Kollegen treffen in Lausanne ein

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Das Schweizer Nationalteam rückt heute in Lausanne ins Trainingscamp für die WM-Qualifikationsspiele gegen Nordirland und Litauen ein. Am Montagabend steht das erste Training an. Die Mannschaft von Murat Yakin empfängt am Samstag in Genf Nordirland und tritt drei Tage später, am 12. Oktober, in Litauen an.

05.10.2021

Klare Haltung des SFV

Trotzdem hat der SFV eine klare Haltung zum Thema Impfung und empfahl diese im September auch allen Mitgliedern. «Der SFV hat heute eine Impfempfehlung an seine rund 1400 Clubs und mehr als 300'000 Mitglieder ausgesprochen. Dabei ruft der Verband Spielerinnen und Spieler, Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter, Trainerinnen und Trainer, Funktionäre und Freiwillige auf, sich gegen Covid impfen zu lassen», hiess es damals in einem Communiqué.

Mit Influencern wie Shaqri dürfte diese Botschaft jetzt noch viel schneller an Unentschlossene herangetragen werden, was letztlich nicht nur dem Fussball, sondern der ganzen Gesellschaft zugutekäme. Denn auch der SFV teilt die Ansicht von Alain Berset, dass jede geimpfte Person dazu beiträgt, dass weniger Personen krank werden und in Isolation oder in Quarantäne müssen.