Zwist mit Rummenigge Stoibers brisante Aussage zum Hoeness-Rücktritt

dpa/jar

28.8.2019

Bei Bayern haben sich alle wieder lieb, Uli Hoeness wird sein Amt als Präsident dennoch ablegen.
Bei Bayern haben sich alle wieder lieb, Uli Hoeness wird sein Amt als Präsident dennoch ablegen.
Bild: Getty

Bayern-Aufsichtsrat Edmund Stoiber hat Details zu Uli Hoeness' Entscheid, als Präsident des deustchen Rekordmeisters zurückzutreten, preisgegeben. Der Zwist mit Karl-Heinz Rummenigge spielte offenbar eine grosse Rolle.

Der langjährige Weggefährte Edmund Stoiber hat Gründe für den Rückzug von Uli Hoeness aus der Klubführung des FC Bayern München genannt. Die Jahreshauptversammlung im Vorjahr mit Vorwürfen gegen Hoeness seien für diesen ein «Schock» gewesen, sagt Stoiber, der wie Hoeness im Bayern-Aufsichtsrat sitzt, am Mittwoch nach einem Empfang des deutschen Meisters und DFB-Pokalsiegers in der Bayerischen Staatskanzlei vor Journalisten. «Und danach kamen die Zwistigkeiten mit Kalle dazu.» 

Bei diesen Zwistigkeiten mit Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge habe es sich vor allem um «die Auseinandersetzung um den Trainer» gehandelt, so Stoiber. Anders als Hoeness hatte sich Rummenigge in der letzten Saison nicht klar zu Trainer Niko Kovac positioniert, diesem auch keine Jobgarantie gegeben und ihn mehrmals öffentlich kritisiert. Auch private und persönliche Motive hätten Hoeness' Entscheidung beeinflusst, sagt Stoiber, der laut eigener Aussage den scheidenden Präsidenten viermal versucht habe, umzustimmen. «Aber er hat sich entschieden.»

Edmund Stoiber (vorne) verrät Details über Uli Hoeness' Entscheid, als Bayern-Präsident zurückzutreten.
Edmund Stoiber (vorne) verrät Details über Uli Hoeness' Entscheid, als Bayern-Präsident zurückzutreten.
Bild: Keystone

Hoeness informiert Aufsichtsrat am Donnerstag

Den Aufsichtsrat will Hoeness am Donnerstag über seine Zukunftsplanung informieren. Erwartet wird, dass der 67-Jährige Ende November nicht wieder für das Präsidentenamt kandidiert und seinen Vorsitz im Aufsichtsrat ablegt. Beide Ämter soll der frühere Adidas-Chef Herbert Hainer übernehmen. Hoeness will weiter im Aufsichtsrat bleiben und auch weiter Einfluss nehmen. «In der gebotenen Zurückhaltung», wie es Stoiber, der frühere Ministerpräsident des Freistaates Bayern, ausdrückt.



Bei der Jahreshauptversammlung im vergangenen Jahr hatte es Kritik und Buhrufe gegen Hoeness gegeben, was den langjährigen Präsidenten sehr getroffen hatte. Das lässt er auch am Mittwoch wieder durchblicken, als er von Fans mit Sprechchören gefeiert wird. «Das war überraschend in dieser Eindeutigkeit. Das war ja vor einem Jahr nicht ganz so», sagt ein erleichterter Hoeness. 

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport