Eine rutschige Piste erschwert den Formel-1-Fahrern in Istanbul das Leben. Bisher kam Max Verstappen am besten damit klar. In der Qualifikation droht nun sogar noch ein weiteres Problem.
Mit diesen unerwarteten Tücken hatte Lewis Hamilton kurz vor seinem siebten Titelgewinn in der Formel 1 nicht gerechnet. «Es fühlte sich an, als ob man auf Eis fahren würde», sagte der Brite nach seinen ersten Ausfahrten auf dem Grand-Prix-Kurs von Istanbul. Im Training reichte es für den britischen Mercedes-Fahrer auf dem ungewohnt rutschigen Asphalt am Freitag so auch nur zu Rang vier. In der Qualifikation am Samstag erhofft sich der 35-Jährige in der Türkei eine deutliche Verbesserung.
Sa 14.11. 12:55 - 14:10 ∙ SRF zwei ∙ TRK 2020 ∙ 75 Min
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«Ich glaube, dass uns an diesem Wochenende ein harter Kampf erwartet, aber das macht es umso spannender», sagte Hamilton. Am Sonntag wird er zum siebten Mal Weltmeister, wenn er vor Teamkollege Valtteri Bottas ins Ziel kommt, und würde dann nach Titeln mit Rekordchampion Michael Schumacher gleichziehen. Vor der Reise an den Bosporus schien das nur noch Formsache zu sein, doch die neuen Umstände sorgen für ein bisschen mehr Spannung. Denn sowohl der Trainingsschnellste Max Verstappen im Red Bull als auch die Ferrari waren gleich gut dabei.
Erst vor wenigen Wochen wurde die Strecke mit neuem Straßenbelag ausgestattet. Neun Jahre lang hatte kein Rennen der Formel 1 im asiatischen Teil der Millionen-Metropole mehr stattgefunden, erst die Corona-Krise brachte Hamilton und Co. zurück. Istanbul war kurzfristig in den Kalender gerutscht, und auf dem alten Asphalt konnte nicht mehr gefahren werden.
Das Problem nun: Bei kalten Temperaturen wurden die Reifen nicht richtig warm, dazu fehlte zusätzlich der Grip, weil sich noch kein Gummi auf der Strecke befand. Das lag auch daran, dass es in Istanbul nicht wie sonst üblich weitere Rennserien im Rahmenprogramm gibt.
Droht eine Rutschpartie?
«Wir haben noch nicht die Leistungsfähigkeit gesehen, weil fast alle Probleme hatten», sagte Sebastian Vettel. Der 33-Jährige lag im Ferrari nach dem Training auf Platz acht. Was in der Qualifikation passiert, ist schwer vorherzusagen. Sollte es wie angekündigt regnen, droht für alle schon die nächste Rutschpartie.
Am besten kam damit bislang noch der Niederländer Verstappen klar. «Auch wenn es rutschig ist, sind es doch für alle die gleichen Bedingungen», sagte der 23-Jährige, der mit dem Auftakt «ziemlich zufrieden» war. Trotzdem erwartet er vor allem starke Konkurrenz durch die Silberpfeile von Hamilton und Bottas. «Mercedes wird es besser hinbekommen», sagte er.